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Das Metamedia Center der EPFL (École Polytechnique Fédérale de Lausanne) konzentriert sich vorwiegend auf den Technologietransfer aus der Forschung in die Medienwelt in Bereichen wie Multimedia, Akustik und Signalverarbeitung. Eines der Leuchtturm-Projekte ist das "Montreux Jazz Digital Project". Um mehr als 17.000 Stunden Live-Musik und Video Aufnahmen sowie weitere Daten des Montreux Jazz Festivals zu archivieren setzt das Center auf das Active Archive System von HGST, einer Marke von Western Digital.

Das Active Archive System ist die erste Lösung einer neuen Produktfamilie, die Activescale P100 und X100 beinhaltet und die Möglichkeit eröffnet, Inhalte sofort aufzurufen, zu geniessen, zu studieren und mit ihnen auch in Zukunft zu interagieren. Die Konzerte und Zusatzinformationen werden von den vorhandenen Magnetbändern in ein digitales Format konvertiert und in dem HGST Active Archive System gespeichert. Damit werden die bisher bestehenden physischen und technischen Barrieren beseitigt, die einem Abruf in Echtzeit entgegenstanden. Dies führe gemäss den Angaben darüber hinaus zu spürbaren Verbesserungen der Forschungsbedingungen und der Arbeitsabläufe an der EPFL.

In den Archiven des seit 1967 stattfindenden Montreux Jazz Festival finden sich Aufnahmen weltbekannter Jazz-, Blues- und Rockmusiker – von Marvin Gaye, Ella Fitzgerald, B.B. King und Johnny Cash bis hin zu Deep Purple, Eric Clapton und vielen weiteren Künstlern, die in den letzten 50 Jahren in Montreux aufgetreten sind.

Quincy Jones hat die Archive des Montreux Jazz Festivals einmal als das "wichtigste Zeugnis für die Geschichte der Musik im Bereich Jazz, Blues und Rock" bezeichnet. Das Active Archive System von HGST ist nun Teil des Datenerhaltungs- und Aufwertungsprojekts der EPFL, das es dem Montreux Jazz Digital Project ermöglichen soll, unersetzliche Video- und Audio-Aufnahmen sowie andere Informationen für kommende Generationen zu sichern und viele der Probleme damit zu beseitigen, die durch die Verwendung von Magnetbändern in Datenarchiven mit hohen Abrufraten entstehen. Indem es die Festival-Archive digitalisiert und im HGST Active Archive System speichert, will das Projekt künftigen Generationen die Chance geben, einige der grossartigsten Auftritte legendärer Musiker nachzuerleben“ sagte Alain Dufaux, Director of Operations and Development für das Montreux Jazz Digital Project.

Beim HGST Active Archive System handelt es sich um ein einfach zu installierendes Amazon S3-konformes Objektspeichersystem mit horizontaler Skalierungsfähigkeit, in dem die EPFL gegenwärtig drei Petabyte (PB) Daten gespeichert hat und plant, in den kommenden fünf Jahren noch 30 Prozent mehr Daten abzulegen. Die EPFL hat insgesamt drei HGST Active Archive Systeme an drei Standorten mit einer geografisch verteilten Konfiguration in Betrieb genommen, um alle Daten des Montreux Jazz Festivals zu archivieren und ständigen Datenzugriff von jedem beliebigen Ort aus zu ermöglichen – selbst wenn ein Rechenzentrum ausfallen sollte. "Mit dieser Konfiguration kann die EPFL ihre Daten durch Erasure Coding zuverlässiger und zu geringeren Kosten schützen als bei herkömmlichen Verfahren der Mehrfachsicherung und zugleich neue Zugangsmöglichkeiten für ihr Angebot eröffnen," schreibt Western Digital in einer Aussendung dazu. Mit dieser Architektur sei sichergestellt, dass 15 Generationen bestehender Magnetbandaufzeichnungen erhalten bleiben, wie vom Weltdokumentenerbe-Register der Unesco gefordert, und die EPFL ausgewählte Aufnahmen für die Öffentlichkeit und alle Aufnahmen für Forschungszwecke zur Verfügung stellen kann.

Gemäss dem Metamedia Center der EPFL verfolgt das Leuchtturm-Projekt "Montreux Jazz Digital Project" folgende Ziele:
1. Historische und aktuelle Aufnahmen im Archiv des Montreux Jazz Festival schützen und langfristig erhalten
2. Der EPFL und anderen Schweizer Bildungs- und Forschungseinrichtungen ermöglichen, Innovationen in den Bereichen Musik, Technologie und Akustik zu fördern sowie
3. Das Archiv einem grösstmöglichen Publikum zugänglich zu machen.

Für letzteres Ziel ist geplant, einen öffentlichen Raum im neuen "Artlab"-Gebäude zu schaffen, an dem die Besucher mit den Inhalten immersiv und individuell interagieren können – einen Ort, an dem „Kunst, Technologie und Kultur“ verschmelzen.