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Die 1970 von Ralf Hütter und Florian Schneider gegründete Düsseldorfer Elektropop-Pionierband Kraftwerk hat eine Startup-Firma verklagt, die ein Handy-Aufladegerät mit dem gleichen Namen wie die Band vertreiben will. Die vor einem US-Bundesgericht eingereichte Klage richtet sich gegen die US-amerikanische Partnerfirma des deutschen Unternehmens eZelleron.

Das Startup sammelt seit Januar im Internet Geld für die Produktion von einem "Minikraftwerk für die Hosentasche". Die mit Flüssiggas betriebene Brennstoffzelle soll Strom liefern, wenn bei Smartphones und anderen Geräten unterwegs der Akku leer ist. eZelleron hofft noch in diesem Jahr auf eine Markteinführung.

Kraftwerk-Mitgründer Hütter, der die Klage eingereicht hat, argumentiert, dass Verbraucher "eine Verbindung, einen Zusammenhang oder eine Beziehung zwischen der berühmten Elektromusikband und einem Ladegerät" annehmen würden. Der Musiker verwies auf eine Reihe von Produkten, bei denen Kraftwerk die Namensrechte habe, wie etwa T-Shirts oder sogar Toilettenpapier. Er verlangt eine Unterlassungserklärung und droht mit Schadenersatz, falls die Firma den Stromerzeuger tatsächlich Kraftwerk nennen sollte.

eZelleron hat seinen Sitz in Dresden, der US-Ableger ist in Delaware eingetragen. Hütter verlangt eine Unterlassungserklärung und droht mit Schadenersatz, sollte das Unternehmen seinen Stromerzeuger tatsächlich Kraftwerk nennen.

Sascha Kühn, Geschäftsführer der in Dresden angesiedelten eZelleron, betont hingegen, dass der Name eine „erklärende Bezeichnung“ sei. "Wir können deshalb die Argumentation von Herrn Hütter, dass unser Kraftwerk, das wie alle anderen Kraftwerke auch Strom erzeugt, nicht Kraftwerk genannt werden darf, nicht nachvollziehen." Es bestehe keine Verwechslungsgefahr mit dem Bandnamen.

Bislang konnte die Firma eigenen Angaben gemäss im Internet bei mehr als 11.600 Geldgebern bereits über 1,5 Million Dollar (1,4 Mrd. Euro) für die erste Serienproduktion des Ladegeräts einsammeln. Das Dresdner Unternehmen lud Hütter auch zu einer Vorführung seines "Kraftwerks" ein. Denn eZelleron wolle keinen weltweit ausgetragenen Rechtsstreit, lässt Kühn verlauten.