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Das Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) versuchte vor rund einem Jahr mit dem neu überarbeiteten Hermes 5 frischen Wind in das Projektmanagement der Bundesverwaltung zu bringen. Seither wurden laut Mitteilung des ISB über 1300 Projektleiter ausgebildet, rund 6500 Hermes-Bücher ausgeliefert und die Auftraggeber und Geschäftsleitungen für ihre Rollen sensibilisiert und weitergebildet. Am vergangenen Dienstag nun wurde das Projekt Hermes 5 definitiv abgeschlossen.

Die breite Einführung und disziplinierte Anwendung der Projektmanagement-Methodik Hermes sei Teil der Massnahmen des Bundesrates zur Verbesserung der Führung von IKT-Projekten der Bundesverwaltung, heisst es in dem Schreiben.

Bei "Hermes" handelt es sich um die Projektführungsmethode für Projekte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), der Entwicklung von Dienstleistungen und Produkten sowie der Anpassung der Geschäftsorganisation. Die Methode ist von der schweizerischen Bundesverwaltung entwickelt worden und steht als offener Standard allen Interessierten zur Verfügung. Die neuste Version sei den aktuellen Erkenntnissen des Projektmanagements angepasst worden, so das ISB. Die Rollenbeschreibungen seien aktualisiert und die Verantwortung zwischen den Projektpartnern klarer definiert worden. Dabei sei den Auftraggebern eine stärkere Rolle zugeteilt worden. Zudem seien die Projektphasen auf vier reduziert und der Entscheidungsprozess deutlicher dargestellt worden. Die Anwendung von Hermes insgesamt sei einfacher und flexibler, indem vordefinierte Szenarien zur Verfügung gestellt würden, die an konkrete Projektabläufe angepasst werden könnten, betont das ISB. Ebenso würden hilfreiche Checklisten, Vorlagen und ein Online-Tool angeboten. Hermes 5 unterstützt demnch ausserdem den neuen Prüfprozess für IKT-Schlüsselprojekte der Bundesverwaltung.

Die Anwendung von Hermes 5 gilt in der Bundesverwaltung als Vorgabe für Informatikprojekte. Sie wird von der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) jedoch auch für Nicht-Informatikprojekte empfohlen. Hermes wird auch ausserhalb der Bundesverwaltung als Projektmanagement-Methode eingesetzt, zum Beispiel in Kantonen, Spitälern, Privatwirtschaft und Fachhochschulen. Hermes 5 ist zudem im Rahmen der E-Government Normierungsorganisation eCH standardisiert (eCH-0054 vom 7. März 2014, www.ech.ch). Der Verein eCH erleichtert die elektronische Zusammenarbeit zwischen Behörden, Wirtschaft und Privaten mittels gemeinsamer schweizweit angewandter Standards.

Hermes 5 ist noch kaum eingeführt, ist schon ein Update in Arbeit. Bereits am 3. Juni 2014 werde am Hermes-Forum in Bern die nächste Version 5.1 präsentiert.



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