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Dem Eidgenössischen Datenschützer ist der neue Swiss Pass der SBB ein Dorn im Auge. In einem ausführlichen Bericht fordert er die Bundesbahnen und den Branchenverband VöV dazu auf, die Daten, die bei der digitalen Billettkontrolle gespeichert werden, wieder zu löschen.

Seit dem 1. August 2015 ersetzen die SBB alle General- und Halbtaxabonnemente laufend durch den Swiss Pass. In den Medien wurden seither Befürchtungen laut, dass aus den Daten der Billettkontrolle wie Uhrzeit, Ausweis- und Zugnummer "Bewegungsprofile" erstellt werden könnten. Die beim digitalen Billettknipps erhobenen Daten lagern drei Monaten in einer Datenbank, bevor sie gelöscht werden. Auch im Parlament gabs Vorstösse betreffend des neuen Daten-Passes der SBB.

Der Ad-interim-Datenschützer Jean Philippe Walter kommt in dem 17-seitigen Bericht zur "Empfehlung", dass der VöV und die SBB sicherstellen, "dass die SBB die Kontrolldaten unverzüglich löscht und die Kontrolldatenbank nicht mehr weiter betreibt". Dies, weil aus datenschutzrechtlicher Sicht die Sammlung dieser Daten unverhältnismässig sei. Die gesetzliche Grundlage, auf der die Kontrolldatenbank stehe, sei zu wacklig. Von Seiten der SBB war am Mittwoch nach Veröffentlichung des
Berichts zu hören, dass man die Kontrolldaten weder an Dritte weiterleite, noch zu eigenen Marketingzwecken missbrauche. Auf Walters Anraten, der Datenbank den Stecker zu ziehen, gingen die Bundesbahnen in der Stellungnahme nicht ein.