Ecuador will den unter Vergewaltigungsverdacht stehenden Wikileaks-Gründer Julian Assange vor einer Auslieferung nach Schweden bewahren. Man sei enttäuscht, dass Schweden das Angebot zurückgewiesen habe, Assange in der Botschaft Ecuadors in London zu befragen, sagte Außenminister Ricardo Patino am Mittwoch.

"Dies macht es für uns schwieriger, eine Entscheidung zu treffen, die zur Folge hätte, dass Herr Assange nach Schweden reisen müsste." Patino sagte nicht, wann das südamerikanische Land das Urteil über Assanges Antrag auf politisches Asyl fällen will. Sein Land werde mit der Entscheidung versuchen, Assanges Leben zu schützen und sein Recht auf Freiheit zu sichern, sagte der Außenminister. Schwedens Außenministerium wollte keine Stellung nehmen.

Assange befindet sich seit rund sechs Wochen in Ecuadors Botschaft in London. Er fürchtet um sein Leben, falls er von Großbritannien nach Schweden und von dort an die USA ausgeliefert werden sollte. Das von ihm gegründete Internet-Portal Wikileaks hatte 2010 weltweit für Furore gesorgt, als es Tausende geheime US-Dokumente unter anderem über die Kriege im Irak und Afghanistan veröffentlichte. Die US-Regierung sieht in Assange seitdem einen Landesverräter.



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