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Die Schweiz verbesserte sich im heute von der Europäischen Kommission publizierten "14. Statusbericht eGovernment Benchmark" im Vergleich zum Vorjahr zwar in fast allen untersuchten Bereichen, liegt aber dennoch im E-Gov-Bereich hinter Malta, Dänemark, Norwegen, Schweden, Österreich, Deutschland, Portugal, Spanien und den Niederlanden zurück. Aufholbedarf besteht vor allem im Ausbau der technischen Schlüsselmodule.

Seit 2001 lässt die Europäische Kommission die Entwicklung des E-Government-Angebotes untersuchen. Der veröffentlichte Statusbericht 2017 umfasst die 28 EU-Länder sowie Island, Norwegen, Serbien, Montenegro, die Schweiz und die Türkei.

Im Rahmen von vier Lebensereignissen Studieren, Familienleben, Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche und Arbeit von Unternehmen oder Privatpersonen untersuchte die diesjährige Studie das Online-Angebot öffentlicher Verwaltungen. Gemessen wurden vier Hauptindikatoren, nämlich Nutzerorientierung, grenzübergreifende Mobilität, Transparenz und Basismodule. Die Bewertung dieser Dienstleistungen orientieren sich am eGovernment Action Plan 2016-2020 der EU.

Mit 78 Prozent liegt die Schweiz im untersuchten Indikator Benutzerorientierung im EU-Durchschnitt (80 Prozent). Die Schweizer Behörden bieten ihre Online-Dienstleistungen demnach vermehrt medienbruchfrei an. Die Benutzerfreundlichkeit von Internetseiten der Schweizer Behörden ist mit 93 Prozent hoch und über dem europäischen Mittel. Eine Steigerung zeigt sich auch in der Transparenz bezüglich Informationen zu den eigenen Verantwortlichkeiten und Leistungen (71 Prozent). In der Nachvollziehbarkeit der Online-Transaktionen und Verwendung persönlicher Daten besteht jedoch noch Verbesserungspotential.

Aufholbedarf zeigt sich im Bereich der Basismodule wie der elektronischen Identität (E-ID) oder authentischen Quellen (zentrale Datenregister). Ein leichter Rückgang bei allen untersuchten Staaten zeigt sich in der grenzüberschreitenden Mobilität, das heisst der Nutzung von nationalen E-Government-Dienstleistungen über die Landesgrenze hinaus. Dies lässt sich auch damit erklären, dass die E-ID eine wichtige grenzüberschreitende Anwendung ist. Im Rahmen der E-Government-Strategie Schweiz sollen diese Basisinfrastrukturen etabliert werden.

Als Länder, die den Weg im E-Government-Bereich vorzeigen, nennt der Statusbericht Malta, Dänemark, Estland, Litauen sowie die Niederlande auf.

Der Statusbericht als kostenloses PDF!

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Übersicht über die E-Government-Performance in Europa (Grafik: EU)