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Schweizer Firmenvertreter messen dem Online-Kontakt zu Behörden eine höhere Bedeutung als dem telefonischen oder persönlichen Kontakt bei. Dies zeigt die aktuelle Studie „Firmen und E-Government“ des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), welche den Bedarf und die Zufriedenheit der Schweizer Unternehmen bezüglich des elektronischen Dienstleistungsangebotes der Behörden gemessen hat.

Der Anteil an Unternehmen, die Behördendienstleistungen elektronisch abwickeln, ist der Studie zufolge weiter steigend. Eine klare Mehrheit der Firmen will Behördengänge demnach vermehrt digital abwickeln. Mit der SuisseID bestehe dabei ein Potenzial den Nutzerkreis in der Unternehmenswelt zu erweitern.

Vor fünf Jahren startete das Seco eine Studienreihe zum Thema Firmen und E-Government. Im Zentrum stehen Monitoring-Fragen zur Nachfrage nach Online-Behördendienstleistungen und zur Zufriedenheit mit Online-Portalen. Im Herbst 2011 wurden erneut 1‘005 Firmenvertreter befragt, die regelmässig mit Behörden zu tun haben. Die jüngsten Resultate zeigen, dass das Internet zwischenzeitlich zur wichtigsten Interaktionsform zwischen Unternehmen und Behörden geworden ist. Erstmals messen die Firmenvertreter dem Online-Kontakt zu Behörden eine höheren Bedeutung zu als dem telefonischen oder persönlichen Kontakt. Insbesondere kleinere und Kleinstunternehmen nutzen den Online-Kontakt zu den Behörden vergleichsweise intensiv.

57 Prozent der Befragten wollen nicht nur Informationen online erhalten, sondern Behördengänge direkt elektronisch abwickeln, wie die Untersuchung belegt. Der Anteil an Unternehmen, die ausgewählte Dienstleistungen bereits digital abwickeln ist weiter steigend. Über die letzten Jahre am stärksten angestiegen, ist der Anteil an Unternehmen, die das einheitliche Lohnmeldeverfahren (ELM) nutzen. Gute Transaktionsangebote haben damit ein sehr hohes Nutzungspotenzial, wobei noch deutliche Steigerungen möglich seien. In einer offen gestellten Frage, wünschen sich die Firmenvertreter am dringendsten Vereinfachungen bei der Mehrwertsteuer und bei der AHV/IV.

Eine klare Mehrheit der Firmenvertreter beurteilt die Verwaltung ganz allgemein als kundenfreundlich. Je nach Unternehmensgrösse schwankt der Wert zwischen 57 – 65 Prozent, welche die Verwaltung als eher kundenfreundlich bis sehr kundenfreundlich einstufen. Gleichzeitig wird das Internetangebot der staatlichen Verwaltung insgesamt deutlich besser beurteilt als noch vor fünf Jahren. Dies steht in einem signifikanten Zusammenhang zur Kundenzufriedenheit. Die positive Entwicklung des Internetangebots lässt sich sowohl auf Stufe Bund, Kantone wie Gemeinden beobachten.

2010 lancierte der Bund den elektronischen Identitätsnachweis SuisseID. Im Rahmen der Studie „Bevölkerung und E-Government“ erhob das Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB im Sommer 2011 erste Kennzahlen zur SuisseID. Mit der vorliegenden Studie „Firmen und E-Government“ wurden nun erste Kennzahlen in der Unternehmenswelt erhoben: Bereits ein Drittel der Firmenvertreter kennt die SuisseID. Dies sind deutlich mehr als in der Bevölkerung, wo 13 Prozent angaben, die SuisseID zu kennen. 5 Prozent der Firmenvertreter besitzen eine SuisseID und sind zu einem hohen Anteil auch damit zufrieden. Unter den Personen, welche die SuisseID noch nicht kennen, können sich 62 Prozent eine Nutzung vorstellen.

In der Studie „Firmen und E-Government“ 2011 wurden auch erstmals Indikatoren zu sozialen Medien erhoben. Wie weit Social Media künftig die Bedürfnisse der Unternehmenswelt verändern, ist noch offen. Erst die jüngsten Firmenvertreter meldeten hier relativ deutlich erste Bedürfnisse an. Im Vordergrund steht in der nüchternen Unternehmenswelt vorderhand der Nutzen punkto Effizienz und Effektivität. E-Government für Firmen entwickelt sich in der Schweiz auf diesen beiden Achsen positiv.



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