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Einer aktuellen Erhebung des deutschen Hightech-Verbandes Bitkom nach stagniert die Nutzung digitaler Bürgerdienste in Deutschland seit vier Jahren, obwohl deren Verfügbarkeit umfangreicher und besser geworden ist.

Laut Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat liegt Deutschland bei der Verwendung von E-Government-Angeboten auf Platz zehn aller EU-Mitgliedstaaten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich im Jahr 2013 nur 49 Prozent der Bundesbürger über das Internet amtliche Formulare heruntergeladen, Anträge an Behörden gestellt oder um Auskunft gebeten haben. Da dieser Anteil in etwa dem des Jahres 2009 entspricht, wird sichtbar, dass Deutschland trotz seines umfassenden Angebots seit mittlerweile vier Jahren auf der Stelle tritt. Laut Eurostat ist Dänemark, wo 85 Prozent der Einwohner solche Dienste nutzen, absoluter Spitzenreiter.

"Der Trend zum E-Government ist an der Hälfte der Bevölkerung vorbei gegangen", sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Wenn die Verwaltung neue elektronische Diente einführt, müsse darüber breit informiert werden. "Werbung zum Beispiel für die umfangreichen Möglichkeiten des neuen, elektronischen Personalausweises gab es nicht", erläutert Kempf.

Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung bei der Erledigung von Amtswegen im Internet ist die Erwartungshaltung der Bevölkerung, die von einer möglichst einfachen Handhabung ausgeht, der jedoch noch gesetzliche Regelungen entgegenstehen. So müssen Formulare beispielsweise unterschrieben werden. Zudem sind die IT-Lösungen der Verwaltung noch nicht auf dem aktuellsten Stand der Technik. Durch das E-Government-Gesetz 2013 soll die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland künftig erleichtert werden.