thumb

Der Finanzbranche steht voraussichtlich in wenigen Jahren die nächste Umwälzung bevor: Der Münchener Unternehmensberater Roland Berger geht davon aus, dass die Ende des vergangenen Jahrzehnts erfundene Blockchain-Technologie in drei bis fünf Jahren ihren Durchbruch erlebt. Die Folge für die Finanzbranche könnten nach einer neuen Studie von Berger sowohl Milliardeneinsparungen als auch eine potenziell existenzbedrohende Herausforderung für manche Unternehmen sein. Andere Unternehmensberatungen gehen von ähnlichen Szenarien aus.

Blockchain ist seit einigen Jahren in der Finanzbranche in aller Munde, bekanntestes Beispiel ist die Digitalwährung Bitcoin. Eine Blockchain ist eine grosse Datenbank, die nicht auf einem einzigen Server liegt, sondern dezentral auf viele Rechner verteilt ist – und jeder Teilnehmer hat im Prinzip die gleichen Zugriffsrechte. Der zweite Punkt: Die Software kann mit automatischen Handlungsanweisungen gekoppelt werden. Das Schlagwort dafür heisst "smart contract"; ein via Internetgeschlossener Vertrag, der sich bei Erfüllen der Vertragsbedingung selbst einlöst.

Die Blockchain-Technologie und "smarte" Verträge haben einen analogen Vorgänger, den Bankwechsel: Der Aussteller notierte auf einer Urkunde die Zahlungsanweisung für den Empfänger. Der Wechsel berechtigte dann den Empfänger, die genannte Summe einzulösen.