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Etwa zwei Drittel aller Verwaltungen wickeln ihr Berichtswesen überwiegend elektronisch ab. Zumindest in Deutschland, wie aus dem Branchenkompass "Public Services 2015" von Sopra Steria Consulting hervorgeht. Laut Studie schätzen 75 Prozent der befragten Entscheider die Bedeutung von Berichtswesen und Managementinformation in der Verwaltung als bedeutend bis sehr bedeutend ein.

Voll digitalisierte Datenbestände und -analysen haben dagegen noch Seltenheitswert. Dieses Verhältnis könnte in den kommenden Jahren umschlagen, da mehr als drei Viertel der Studienteilnehmer davon ausgehen, dass das Berichtswesen – insbesondere die Anzahl von Reportings – in den kommenden drei Jahren zunehmen wird.

Die intelligente Aufbereitung von Daten zu Informationen bleibt somit eine der wichtigen Zukunftsaufgaben. Eine Möglichkeit dafür ist die Weiterentwicklung des Berichtswesens hin zu Business-Intelligence-Lösungen. Sie ermöglichen die flexible Verknüpfung und individuelle Analyse von Daten durch die Endanwender, etwa in Form von elektronischen Management-Cockpits, Balanced Scorecards bis hin zu smarten, prädiktiven Government-Analytics-Ansätzen, die Entscheidungsprozesse in Echtzeit unterstützen. Als vorteilhafte Aspekte, die Business-Intelligence-Lösungen und Data-Warehouse-Anwendungen für das Berichtswesen in öffentlichen Verwaltungen mit sich bringen, sieht die Mehrheit der befragten Studienteilnehmer einen schnellen Zugriff auf Daten und Analysen sowie die zentrale Verfügbarkeit von Daten beispielsweise in einem Portal an.

"Öffentliche Verwaltungen erkennen zunehmend die Bedeutung und das Potenzial einer intelligenten Nutzung von Daten. In Zeiten von Big Data und einer entsprechenden Erwartung der Bürger müssen sie in Zukunft ihren Weg hin zu mehr Business-Intelligence-Lösungen finden", konstatiert Maciej Dabrowski, Berater und Government-Analytics-Experte bei Sopra Steria Consulting, die auch in der Schweiz mit rund 240 Mitarbeitenden präsent ist. Für die Studie befragte befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im April 2015 im Auftrag von Sopra Steria Consulting 100 Entscheider aus 100 deutschen Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen zu den aktuellen Herausforderungen und den bis 2017 geplanten Massnahmen, die ergriffen werden sollen, um u.a. die Kosteneffizienz zu erhöhen. Die Interviewpartner waren Behördenleiter sowie Führungskräfte der Bereiche IT, E-Government und Organisation.