Soll Finanzsystem stärken: Digitaler Euro (Symbolbild: Shutterstock/Destrolove)

Nach Meinung des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Fabio Panetta, soll das Digital-Euro-Projekt der EZB in einer immer digitaler werdenden Finanzwelt die Stabilität gewährleisten. Laut dem EZB-Direktor hätten die jüngsten Börsenturbulenzen bei Kryptowährungen aufgezeit, dass die Zentralbank stets für ein stabiles Geld- und Zahlungssystem eintreten müsse.

Im Rahmen einer Konferenz der deutschen Bundesbank in Frankfurt betonte Panetta: "Bei unserem Projekt zum digitalen Euro geht es genau darum: diesen Stabilitätsanker zu sichern." Die EZB wolle gewährleisten, dass von der Zentralbank gestütztes Geld für jeden Bürger verfügbar bleibe und überall im Euro-Raum für Einkäufe und andere Transaktionen verwendet werden könne. "Nicht nur in seiner physischen Form, sondern auch als digitale Währung", so der EZB-Chef.

Derzeit arbeiten Notenbanke rund um den Globus an digitalen Versionen ihrer Währungen. Treibende Kraft ist die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs in allen Lebensbereichen. Die Währungshüter reagieren damit auch auf die drohende Konkurrenz durch Cyberdevisen internationaler Technologiekonzerne und den Vormarsch von Kryptodevisen wie Bitcoin und Etherum. Die EZB hatte im vergangenen Herbst eine zweijährige Untersuchungsphase gestartet, um die Kerneigenschaften für eine digitale Version der Gemeinschaftswährung zu fixieren. Im Oktober 2023 soll dann bei der EZB die Entscheidung fallen, ob grünes Licht für die künftige Einführung eines digitalen Euro gegeben werden soll.

Panetta zufolge checkt die EZB auch ab, wie Finanzunternehmen, die die sogenannte Distributed-Ledger- (DLT) oder Blockchain-Technologie nutzen, auf der Bitcoin & Co basieren, künftig mit dem Zahlungsverkehrssystem Target der Euro-Notenbank interagieren können. Dabei gehe beispielsweise um Themen wie die Abwicklung von Transaktionen. Auch hier müsse die EZB sicherstellen, dass Zentralbankgeld weiterhin seine Rolle beibehalte, so der EZB-Direktor.



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