Bundesräting Viola Amherd bei der Lancierung der neuen Berufsprüfung in Bern (Bild: zVg)

In Bern ist die neue Berufsprüfung für Cyber Security Specialists mit eidgenössischem Fachausweis offiziell lanciert worden. Die neuen Fachkräfte sollen Kriminalität im Cyber-Raum bekämpfen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz und zur Innovationskraft der Schweiz leisten, heisst es in einer Mitteilung dazu. Die Berufsprüfung wurde von ICT-Berufsbildung Schweiz auf Anregung der Schweizer Armee und in enger Zusammenarbeit mit dem Bund und der Privatwirtschaft entwickelt.

Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, strich bei der Lancierung der Berufsprüfung in Bern die Bedeutung von Cyber-Fachkräften für die Schweiz hervor: "Cyber Security Specialists leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Wirtschaft, Staat und Gesellschaft unseres Landes, indem sie Manipulationen aus dem Cyber-Raum feststellen und abwehren." Gerade als internationaler Wirtschaftsstandort und Innovationsführerin komme der Schweiz eine bedeutende Rolle zu. Umso wichtiger sei es, dass die Sicherheit von Informations- und Kommunikationsnetzwerken und -infrastrukturen gewährleistet sei, denn damit werde auch die internationale Wahrnehmung der Schweiz als verlässliche Partnerin für Wirtschaft und Politik gestärkt.

Die notwendigen Fähigkeiten der gefragten Fachkräfte werden in der neu lancierten Berufsprüfung für Cyber Security Specialists mit eidgenössischem Fachausweis von ICT-Berufsbildung Schweiz geprüft. "Cyber Security Specialists bewegen sich in einem hochsensiblen Arbeitsfeld. Deshalb sind eidgenössische Zertifikate, welche unabhängig geprüfte Handlungskompetenzen ausweisen, enorm wertvoll", so Bundesrätin Amherd. Andreas Kaelin, Präsident von ICT-Berufsbildung Schweiz, bedankte sich in seiner Ansprache bei den Projektpartnern für die hervorragende Zusammenarbeit in der Entwicklung der neuen Berufsprüfung. Beteiligt waren die Schweizer Armee (Führungsunterstützungsbasis FUB), das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) sowie die Mobiliar und UBS.

ICT-Berufsbildung Schweiz nimmt bei der Erstellung der Prüfung eine Vorreiterrolle ein. Indem die einzelnen Prüfungsteile in Zusammenarbeit mit fachlich spezialisierten Organisationen erarbeitet werden, könnten eine hohe Qualität und ökonomische Realisierung sichergestellt werden, heisst es in der Aussendung. Zudem sei die Prüfung stark handlungsorientiert. Ein grosser Teil findet demnach im Hacking-Lab des Schweizer Security Unternehmens Compass Security statt, in dem die Kandidatinnen und Kandidaten Schwachstellen in einem realen System aufdecken müssten und mit der Abwehr konkreter Angriffe konfrontiert würden. Die Führungskompetenzen sollen in Kooperation mit der Schweizerischen Vereinigung für Führungsausbildung SVF geprüft werden.

Sieben private Organisationen werden den Angaben zufolge die Ausbildung zum Cyber Security Specialist EFA mit Beginn im 2019 oder 2020 anbieten. Interessierte können aus einem vielfältigen Angebot auswählen. Dieses beinhaltet traditionelle Institute wie die Gibb, IFA und Wiss, die neu gegründete Cisco Cybersecurity Academy und die in einem virtuellen Klassenzimmer stattfindende Ausbildung von SIW. Mit dem Cyber-Lehrgang der Armee bietet auch eine öffentliche Institution einen Lehrgang an.

Serge Frech, Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz, hob hervor, dass man sich bei der Entwicklung der neuen Berufsprüfung stark an den Bedürfnissen der verschiedenen Projektpartner orientiert habe: "Es ist für uns als Verband enorm wichtig, dass wir mit unserem Bildungsangebot der Nachfrage Rechnung tragen, sei es aus der Wirtschaft, Verwaltung oder zur Landesverteidigung."