Darf Walkme übernehmen: SAP (Logobild: SAP)

Der deutsche ERP- und Cloud-Riese SAP mit Sitz in Walldorf darf das israelische Software-Unternehmen Walkme aus der Sicht des deutschen Bundeskartellamts übernehmen. Der Erwerb sei freigegeben, gab die in Bonn domizilierte Behörde bekannt. Gegen das Vorhaben gebe es keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken. SAP blättert dafür 1,5 Milliarden US-Dollar auf den Tisch.

Walkme ist auf sogenannte Digital-Adoption-Plattformen, kurz DAP, ausgerichtet. Diese ersetzen in grossen Unternehmen zunehmend klassische Schulungen, so beispielsweise die Einarbeitung von neuen Beschäftigten. Die Software der Israelis hilft unter anderem beim Benutzen und Erlernen von Programmen auf Computern und Smartphones, etwa durch interaktive Anleitungen. Walkme verspricht, so den Umgang mit der Vielzahl der IT-Systeme zu erleichtern, die in Firmen eingesetzt werden.

Desweiteren stellen derartige Plattformen aber auch Daten zur Nutzung der Programme und zu möglichen Schwierigkeiten bereit. Mit dem Zukauf wollen die Walldorfer damit auch die eigenen Angebote Signavio und LeanIX erweitern, die Unternehmen beim IT-Umbau unter die Arme greifen sollen. Damit "verstärken wir die Unterstützung für unsere Endanwender deutlich und helfen ihnen, neue Lösungen und Funktionen schnell zu übernehmen, sodass unsere Kunden den maximalen Nutzen aus ihren IT-Investitionen ziehen können", liess sich SAP-Chef Christian Klein bereits im Juni bei der Ankündigung des Zukaufs zitieren.

SAP will die Übernahme noch im laufenden Quartal unter Dach und Fach bringen. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftet Walkme einen Umsatz in Höhe von 245 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr davor entspricht dies einem Plus von neun Prozent. SAP machte 31,2 Milliarden Euro Umsatz. Mit dem Zugang zum Kundenbestand von SAP habe Walkme die Chance, sein Wachstum in den kommenden Jahren weiter zu beschleunigen, heisst es.



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