Libra: Die Deutschen Privatbanken wohlen Facebooks Kryptogeld verhindern (Symbolbild: Pixabay/Geralt)

Im Nachbarland Deutschland hat sich der Privatbankenverband BdB erstmals für eine staatliche Digitalwährung ausgesprochen und will damit die Pläne von Facebook, mit dem Libra ein eigenes Kryptogeld zu lancieren, durchkreuzen.

Nach Ansicht des BdB-Präsidenten Hans-Walter Peters wäre eine private Währung wie Libra mit enormen Risiken verbunden, die in keiner Weise hinnehmbar seien, wie er am Rande der IWF-Tagung in Washington erklärte. Sie würde Risiken für die Finanzstabilität und einzelne Anleger bergen sowie Fragen zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufwerfen. Peters: "Private Währungen, die ein mehr oder weniger ungeregeltes Eigenleben führen, dürfen die staatliche Geldordnung nicht untergraben." Trotzdem hätten digitale Devisen ein grosses Potenzial und könnten den weltweiten Zahlungsverkehr wesentlich effizienter machen.

"Wir brauchen in Europa deswegen den digitalen Euro", forderte Peters. Die EZB müsste diesen ausgeben. "Das wäre ein wichtiger Beitrag für ein stärkeres Europa." Den Banken wird immer wieder vorgeworfen, dass der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr für Kunden zu teuer ist und zu lange dauert. "Wir sind hier gefordert." Die Branche dürfe neuen Ideen nicht im Weg stehen. "Wenn Europa sich bei diesem Thema nicht selbst bewegt, dann werden wir von anderen bewegt, getrieben oder gar aus dem Weg geschubst." Der Markt dürfe nicht anderen überlasen werden.

Experten trauen Facebook mit seinen 2,4 Milliarden Nutzern zu, mit dem Libra-Projekt das globale Finanzsystem aus den Fugen zu reissen und auf den Kopf stellen zu können.