thumb

Europäische Telekom-Firmen sehen sich gegenüber Diensten wie Whatsapp benachteiligt, weil diese von einer lascheren Regulierung profitierten. Der Chef der deutschen Bundesnetzagentur droht jetzt mit einem härteren Durchgreifen. Es könne nicht richtig sein, dass Anbieter klassischer Telekom-Angebote sich bestimmten Regulierungs-Anforderungen beugen müssten – und die Online-Dienste nicht. Bei den Regeln geht es zum einen um Datenschutz-Anforderungen, aber auch um die Einrichtung von Überwachungsschnittstellen für Sicherheitsbehörden.

Viele Online-Dienste wie Whatsapp, Imessage, Signal oder Wire setzen auf die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der nur Absender und Adressat die Inhalte im Klartext sehen können. Für die Anbieter bleiben sie dann unlesbar und damit können sie die Nachrichten auch nicht auf behördliche Anfrage herausrücken. Bei der klassischen SMS hingegen sind Überwachungs-Schnittstellen Pflicht. Die Bundesnetzagentur fordert schon seit Jahren von Google, seinen E-Mail-Dienst Gmail als Telekommunikationsangebot zu registrieren. Der juristische Streit liegt derzeit beim Europäischen Gerichtshof.

Hintergrund des Streits zwischen Telekommunikations-Konzernen und Internet-Anbietern ist, dass Webdienste mehr und mehr die traditionellen Kommunikationswege ersetzen. Bei den Netzbetreibern verschiebt sich die Nutzung daher von Sprache und eigenen Kurznachrichtenangeboten wie SMS hin zu Angeboten reiner Internetanbieter. Grosses Thema in der Branche ist daher, wie gut die Telekom-Unternehmen den stark wachsenden mobilen Datenverbrauch in Geld ummünzen können.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals