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Die deutsche Boulevard-Zeitung "Bild" sperrt ihr Online-Portal Bild.de ab sofort für alle Leser, die auf ihrem Computer, Tablet oder Smartphone einen Werbeblocker installiert haben. "So gehen wir auf den für uns sehr relevanten Werbemarkt ein", liess die Chefin der "Bild"-Gruppe, Donata Hopfen, verlauten.

Auch im Netz müssten sich journalistische Angebote über die beiden bekannten Erlössäulen - Werbe- und Vertriebseinnahmen - finanzieren, um weiterhin unabhängigen Journalismus zu bieten, betonte Hopfen. Nutzer von Werbeblockern haben laut Hopfen fortan die Wahl, den Blocker abzuschalten oder ein monatliches Abonnement zu zahlen, um Bild.de lesen zu können. Das Abonnement biete einen nahezu werbefreien Zugang mit einer bis zu 50 Prozent schnelleren Ladezeit.

Der Verlag Axel Springer hat bereits eine Klage gegen den Werbeblocker-Anbieter Eyeo angestrengt und geht gegen ein erstes Urteil des Kölner Landgerichts zu diesem Thema in Berufung, wie Hopfen weiter mitteilte. Axel Springer halte das Geschäftsmodell von Werbeblocker-Anbietern für rechtswidrig. Das gelte sowohl für die Unterdrückung von Werbung auf Verlagswebseiten als auch für das Angebot des "Whitelisting", bei dem sich Verlage von der Werbeblockade freikaufen können - aus Sicht des Axel Springer Verlags ein "erpresserisches Vorgehen".