Der börsennotierte Sportwettenriese BWin soll in Deutschland in einen Datenskandal involviert sein, berichtet Derwesten.de, ein Portal der deutschen WAZ-Mediengruppe. Demnach wurden 110.000 Datensätze von Bwin-Kunden samt aktuellen Telefonnummern in der Lotto- und Glücksspielszene zum Kauf angeboten.

BWin sieht sich als Opfer. Der Adresshändler Hermes Direkt habe sich die Daten „unter Vorspiegelung falscher Tatsachen erschlichen“. Dieser wiederum versichert, das Geschäft sei sauber gewesen. Der WAZ liegen laut Eigenangaben Unterlagen vor, die den Handel mit geschützten Daten enthüllten. In einem Schreiben an Lottogeschäfte im Ruhrgebiet habe der Adresshändler Hermes Direkt im April die Daten von BWin-Kunden angeboten.

Deutsche Datenschützer finden das „unglaublich“. Bettina Gayk, Sprecherin des NRW-Datenschutzbeauftragten, sprach gegenüber der WAZ von einem „kalkulierten Rechtsbruch“. Es sei „definitiv unzulässig“, Adressen mit Telefonnummern ohne Einverständnis für Werbezwecke weiterzugeben. Dass Adresshändler „wider besseren Wissens“ entsprechende Bestätigungen geben, sei jedoch zunehmend „gängige Praxis“.



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