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Das weltgrösste soziale Netzwerk Facebook, dessen Image wegen des Datenskandals rund um Cambridge Analytica stark ramponiert wurde, will die bis zu 2,7 Millionen betroffenen Nutzer in Europa voraussichtlich nicht entschädigen. Als Begründung gab die Plattform vor, sensible Bankdaten seien nicht betroffen gewesen.

Zwar habe es sich "klar um einen Vertrauensbruch" gehandelt: "Dennoch ist es wichtig daran zu erinnern, dass weder Kontodaten, Kreditkarten-Informationen noch Nummern von Ausweisdokumenten geteilt wurden." Mit der Erklärung reagierte der US-Konzern auf Fragen von EU-Parlamentariern am Vortag, die Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei einer Anhörung im europäischen Parlament nicht beantwortet hatte.

Facebook steht seit Bekanntwerden des Datenskandals unter Druck, bei dem Cambridge Analytica die Informationen von 87 Mio. Mitgliedern missbrauchte, um im Wahlkampf US-Präsident Donald Trump zu unterstützen. Insgesamt nutzen in Europa 377 Mio. Menschen monatlich das weltgrösste soziale Netzwerk. Facebook erklärte, die meisten Nutzer hätten der fraglichen App Zugriff auf Daten wie ihr öffentliches Profil oder von ihnen bevorzugte Seiten gegeben, ähnlich wie dies befreundeten Nutzern ermöglicht werde. Der App-Entwickler habe an Cambridge Analytica nur Daten von Facebook-Nutzern in den USA und nicht von Nutzern in der EU verkauft.