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Die Storage-Branche ist im Umbruch. Sogar so sehr, dass manche gar nicht mehr von Storage allein sprechen wollen, sondern ziemlich frei mit den Begriffen jonglieren. Datacore zum Beispiel, bekannt und gross geworden mit einem Ansatz für einen gemeinsamen Datenpool auf der Basis von virtualisierter Storage-Hardware, bezeichnet sich jetzt als Pionier von "software-defined Storage" (SDS).

Strongbox

Strongbox, mit vollem Namen Strongbox Data Solutions (SDS), blickt auf insgesamt 18 Jahre Firmengeschichte zurück. Der aktuelle Slogan lautet: "It’s about your data, not your storage." Angefangen hatte das kanadische Unternehmen mit Datenarchivierung, wobei der CEO David Cerf erst 2016 durch einen Buy-out in den Besitz der Produkte Strongbox und Sphinx kam, die früher zu Crossroads gehört hatten.

Die Strongbox ermöglicht eine NAS-Verbindung zu fast allen Tape Libraries, wobei laut Hersteller die Vorteile von Festplatte und Band miteinander kombiniert werden. Das sei "nahezu hardware-unabhängig" möglich, fast alle gängigen LTFS-Laufwerke und Libraries werden unterstützt.

Mit dem neuen Produkt Stronglink steht ein Management-Layer im Vordergrund. Cerf führt dazu aus: "Wir sind data-centric, nicht storage-centric. Es geht um das konstante Migrieren von Daten, und wir kümmern uns um die Metadaten und ihre Indexierung." Das "cognitive“ Datenmanagement beobachtet die im Rechenzentrum oder in einer public Cloud gespeicherten Daten und verschiebt die auf zu teureren und schnellen Speicherplätzen abgelegten Daten auf billigere Orte mit langsameren Zugang, aber höherer Kapazität. Die Kunden können dafür spezielle Policies aufsetzen, die dann automatisch abgearbeitet werden.

Schon in der Vergangenheit gab es Ansätze zum Daten-Management, hebt Cerf hervor – zum Beispiel ILM (Information Lifecycle Management) oder HSM (Hierarchical Storage Management). Jetzt gehe es jedoch mehr um eine aktive, zeitnahe Erfassung und Zuordnung sämtlicher Daten on-premise und in den verschiedenen Cloud-Varianten, während ILM und HSM von einem geschlossenen Rechenzentrumsbetrieb ausgegangen waren.

Strongbox verkauft ausschliesslich über den Channel. In Europa hat man etwa 35 Partner, darunter Also in der Schweiz.

Avere

Daten-Management startet mit Monitoring in den Speicherorten auch jenseits des internen Rechenzentrums und bedient sich dann verschiedener Techniken, um Ordnung in den Datensilos und quer über die verteilte Computing-Infrastruktur zu schaffen. Das kann dann Verschiedenes bedeuten, zum Beispiel Tiering der Daten, Datenreduktion per Deduplizierung oder Komprimierung, Copy Data Management, Data Protection oder Analytics/Big Data.

Avere, 2008 an den Start gegangen, hatte sich auf NAS-Speicher in den Rechenzentren spezialisiert. Zur Beschleunigung der Speicherprozesse besonders bei in die Jahre gekommenen Filern entwickelte das Unternehmen multi-tiered Datenprozesse von RAM zu Flash und zu Disk. Diese NAS-Optimierung war laut CEO Ron Bianchini bestens dafür geeignet, auch zwischen on-premise und Cloud-Infrastrukturen Daten zu beschleunigen. Auf der Seite einer public Cloud wird demnach mit dem klassischen FXT-Filer ein NAS-System von Avere installiert, das für einen schnellen und zuverlässigen Datentransport sorgt.

Für Avere ergeben sich damit neue Marktchancen in dem Masse, wie sich die hybriden und public Cloud-Umgebungen ausbreiten. Inzwischen hat Google in das Unternehmen investiert und will mit der Avere-Technologie mehr Kunden für seine Rechenzentren gewinnen. Im Konkurrenzkampf mit den bisher erfolgreicheren AWS und Microsoft Azure könnte das zu einer Trumpfkarte werden. Bei Avere hat diese Entwicklung schon zu einem Anstieg der Verkäufe um 100 Prozent pro Quartal geführt, weil Google sich offenbar als Reseller betätigt.

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Stronglink flexible Architecture (Bild: Strongbox)
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Every day data storage problems (Bild: Strongbox)
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Ron Bianchini, CEO von Avere (Bild: Wiehr)
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Die Avere Hybrid Cloud (Bild: Avere)