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Online-Mobbing betrifft nicht wie meist angenommen Aussenseiter, sondern Schüler, die einem Mainstream-Netzwerk an sozialen Kontakten angehören. Zu dieser Erkenntnis kommt die Pennsylvania State University. Zudem spielen der Mobbing-Community online geteilte Bilder und Postings in die Hand.

Opfern leiden unter Depressionen, Ängsten oder sogar Selbstmordgedanken. "Cyber-Aggression" richtet sich hauptsächlich an Freunde, ehemalige Freunde oder Ex-Partner. "Dass Mobbing eine aktive Freundschaft betrifft, ist fragwürdig. Dies kann jedoch von einem kulturspezifischen Konkurrenzdenken abhängen und vor allem in wettbewerbsorientierten Gesellschaften wie beispielsweise den USA vorkommen", erklärt etwa der Kinder- und Jugendpsychologe Mario Reichmann. "Vor allem im Jugendalter versucht man seinen Platz in der Peer-Group zu finden und Rivalen auszustechen", so der Experte. Zum einen könne aber auch der Neidfaktor eine Rolle spielen, wobei der andere von seinem Podest gestossen wird, um sich selbst zu profilieren. Zum anderen können Jugendliche, die im sozialen Gefüge schlecht gestellt sind, durch Mobbing die Populären schlecht machen. "Dies lässt sich jedoch nicht eins zu eins auf unser Umfeld umwälzen. Hierzulande werden hauptsächliche Außenseiter gemobbt", erläutert Reichmann.

Dem Experten zufolge geschah Mobbing früher vielmehr im kleinen Kreis. "Heute ist die Schikane grösser, da alles schneller verbreitet wird und in die Öffentlichkeit gelangt", führt Reichmann aus. Betroffene sollten aktiv werden und Tätern die Stirn bieten. "Die grösste Angst der Opfer ist, dass sich die Lage verschlimmert, sobald sie sich jemandem anvertrauen", weiss der Psychologe. Die Praxis habe jedoch gezeigt, dass das Informieren von Vertrauenspersonen wie Lehrer, die Situation verbessert.



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