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Wissenschaftler der University of Florida und der Villanova University haben mit "Cryptodrop" eine Software entwickelt, die helfen soll, dem wachsenden Problem von Ransomware-Attacken im Web Herr zu werden. Diese Art von Malware verschlüsselt auf infizierten Rechnern Dateien und gibt sie erst wieder frei, wenn der betroffene User ein Lösegeld an die Hacker bezahlt. Die neue technische Lösung erkennt diese Vorgehensweise nach einigen verschlüsselten Dateien und verhindert dann, dass weiterer Schaden angerichtet wird.

"Unser System ist ein Frühwarnsystem für solche Malware-Infektionen", zitiert "BBC News" Nolen Scaife, Projektmitarbeiter und PhD-Student an der Villanova University. Die gemeinsam mit seinem Kollegen Henry Carter und Patrick Traynor, Associate Professor am Department of Computer and Information Science der University of Florida, entwickelte Software halte die Ransomware zwar nicht schon bei ihrer Aktivierung auf. "Sie hält sie aber davon ab, ihr Ziel zu erfüllen", betont Scaife.

Um grössere Schäden für die User zu verhindern, lässt Cryptodrop nämlich den schädlichen Code eine Zeit lang unbehelligt seine Arbeit verrichten und einige Dateien verschlüsseln. Sobald feststeht, dass es sich um Ransomware handelt, schreitet die Software ein und unterbindet jede weitere Verschlüsselung. "So verlieren Sie vielleicht einige Fotos oder Dokumente, aber nicht alle Dateien auf Ihrer Festplatte und Sie müssen kein Lösegeld dafür bezahlen", erläutert Scaife.

"Ransomware ist eine sehr häufige Form von Malware, mit deren Hilfe ein Eindringling eine Zugriffs- oder Nutzungsverhinderung der Daten sowie des gesamten Computersystems erwirkt", sagt Christian Funk, Senior-Virus-Analyst bei Kaspersky Lab. Private Daten würden verschlüsselt oder der Zugriff darauf verhindert. "Ohne guten Schutz ist man solchen Angriffen als Anwender hoffnungslos ausgeliefert."

Ob die neue Softwarelösung tatsächlich auch in der Praxis halten kann, was ihre Entwickler versprechen, bleibt abzuwarten. "In ersten Textläufen hat Cryptodrop es geschafft, 100 Prozent der Malware zu erfassen und aufzuhalten. Dabei wurden im Durchschnitt rund zehn Dateien auf einem Rechner verschlüsselt", schildert Scaife abschliessend.