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Verschiedenen Marktforschern zufolge hat der chinesische Smartphone-Markt den Sättigungspunkt erreicht. Angaben von IDC (International Data Corporation) zufolge schrumpfte die Zahl der verkauften Geräte im ersten Quartal 2015 sogar um 4,3 Prozent. Andere Untersuchungen hatten zwar nicht ganz so schwache Ergebnisse, aber auch hier haben sich die Wachstumsraten im weltweit grössten Handymarkt deutlich abgeschwächt.

Laut Experten kühlt sich das Geschäft ab, weil Erstkunden weitgehend versorgt sind. Der Markt sei zu 90 Prozent gesättigt, sagte etwa Tom Kang, Direktor beim Marktforscher Counterpoint. Fast jeder, der in China ein Smartphone wolle, habe schon eins. Neue Käufer würden sich jetzt nur noch finden, wenn ein altes Gerät ersetzt werden soll. Dazu muss das neue Gerät aber deutlich besser sein, als das bisherige. Der Smartphone-Markt bestehe derzeit eigentlich nur aus zwei Segmenten, den ganz teuren Top-Geräten - wie das iPhone von Apple - oder Billiggeräten, sagte Charles Lin, Finanzchef des Auftragsfertigers Pegatron. Hersteller von Mittelklasse-Smartphones hätten es schwer.

China ist seit 2011 der weltgrösste Markt für Smartphones, als das Land die USA ablöste. Auch Apple verkauft dort mehr als auf seinem Heimatmarkt USA. Der iPhone-Hersteller mauserte sich auch in China im ersten Quartal mit einem Marktanteil von 14,7 Prozent zum Marktführer und übertraf dort den Lokalrivalen Xiaomi, der 13,7 des Marktes bediente. Xiaomi ist ein erst fünf Jahre altes Startup-Unternehmen in China und war wegen seines Erfolges in China schon am Kapitalmarkt mit 46 Milliarden US-Dollar bewertet worden. Um mit Apple mitzuhalten, hat das Unternehmen erst vergangene Woche ein neues Smartphone vorgestellt, das es mit dem iPhone 6 aufnehmen soll und nur die Hälfte kostet.

Samsung ist inzwischen abgeschlagen nach Huawei auf Platz vier auf dem chinesischen Markt, nachdem die Koreaner vor einem Jahr noch auf dem ersten Rang standen. Billiganbieter wie die Coolpad Group spielen dagegen eine immer geringere Rolle.