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Der schweizerische Bundesrat hat die nächsten Schritte im Rechenzentren-Verbund beschlossen. Er hat heute die Botschaft über die Migration und den Umzug ins Rechenzentrum "Campus" verabschiedet und an die eidgenössischen Räte weitergeleitet. Ausserdem hat er das Konzept für den Betrieb des ganzen Rechenzentren-Verbunds ab 2020 genehmigt.

Mit dem am 2. Juli 2014 vom Bundesrat genehmigten Rechenzentren-Verbund soll die heutige heterogene Rechenzentren-Landschaft der Bundesverwaltung in einen Verbund von vier Rechenzentren (RZ) konsolidiert werden. Damit könne die Zahl der RZ in der Bundesverwaltung deutlich gesenkt und der zukünftige Kapazitätsbedarf der Bundesinformatik kostengünstiger sowie umweltschonender sichergestellt werden, teilt der Bundesrat via Communiqué mit. Der RZ-Verbund beinhalte den Betrieb eines bestehenden zivil genutzten RZs, die Bereitstellung von zwei militärisch genutzten RZ sowie einen sowohl zivil wie militärisch genutzten Neubau namens "Campus". Für den Bau des neuen RZ Campus wurde als geeigneter Standort Frauenfeld auf dem Kasernenareal Auenfeld bestimmt. Das Parlament hat am 20. September 2016 den beantragten Verpflichtungskredit für den Bau des RZ Campus bewilligt. Dieses soll ab 2017 gebaut und ab Mitte 2019 bezugsbereit sein, heisst es.

Der Umzug der IKT-Infrastruktur und -Systeme in das RZ Campus erfolgt dem Communiqué zufolge schrittweise. Ab 2019 wird demnach in Frauenfeld die für den Bezug notwendige IKT-Infrastruktur für das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT), Informatik Service Center EJPD (ISC-EJPD) und Informatik Service Center des WBF (ISCeco) aufgebaut. Dann folgt der schrittweise Umzug der Anwendungen sowie der Rückbau der in diesem Schritt abgelösten RZ, welche nicht mehr im Verbund vorgesehen sind. Für dieses Vorhaben hat der Bundesrat an seiner heutigen Sitzung die Botschaft für einen Gesamtkredit im Umfang von 41,2 Millionen Franken verabschiedet. Die IKT-Leistungserbringer Führungsunterstützungsbasis (FUB) des VBS und die IT-EDA werden ebenfalls in diesen RZ-Verbund integriert. Die FUB hat den Verpflichtungskredit dazu in der Armeebotschaft 2017 beantragt. Die Migration der IT-EDA wird erst ab 2022 erfolgen.

Mit der Verabschiedung des Konzepts für den RZ-Verbund hat der Bundesrat am 2. Juli 2014 das EFD beauftragt, das Betriebsmodell für den gesamten Rechenzentren-Verbund zu erarbeiten. Der Bundesrat hat dieses "Betriebsmodell Rechenzentren-Verbund Zielbild 2020" heute verabschiedet und die internen Leistungserbringer beauftragt, dieses bis 2020 umzusetzen. Es regelt, welche bundesinternen IKT-Leistungserbringer künftig welche IKT-Infrastrukturdienste wie Hardware, Betriebssysteme und Speicher im Rechenzentren-Verbund erbringen, so dass Synergien entsprechend genutzt werden könnten. Das Betriebsmodell gibt zudem vor, dass nebst den vier Rechenzentren des Verbundes keine weiteren Rechenzentren mehr gebaut, erweitert oder modernisiert werden dürfen.

Der Bundesrat hat das EFD heute zudem beauftragt, bis Ende 2019 ein Betriebsmodell auszuarbeiten, mit dem weitere Synergien und Kosteneinsparungen per 2025 umgesetzt werden könnten, heisst es im Communiqué des Bundesrates abschliessend.