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Die Unternehmensphilosophie des japanischen Drucker-Spezialisten Brother klingt einfach: Sie besteht aus dem kontinuierlichen Bemühen, die (negativen) Auswirkungen sämtlicher Tätigkeiten auf die Umwelt in allen Bereichen zu verringern. Der Ansatz reicht vom Design über die Produktentwicklung und Wiederverwertung bis zum Recycling.

Ziel der unter der Bezeichnung Brother Earth gesetzten Aktivitäten ist, dass der Konzern mit 3,8 Milliarden Euro Umsatz und über 31.000 Mitarbeitern bis zum Jahr 2015 von Kunden, lokalen Behörden und Mitarbeitern weltweit als umweltbewusstes Unternehmen wahrgenommen wird. Chef Toshikazu „Terry“ Koike und sein Team lassen sich das auch einiges kosten.

Bäume für den Regenwald

Gerade das Hauptprodukt des seit über hundert Jahren bestehenden Herstellers technischer Geräte, nämlich Drucker und Lösungen rund um‘s Papier, wie Scanner, Faxgeräte oder All-in-Ones, bietet selbst erhebliches Potenzial, die Umweltpolitik der Gruppe nachzuvollziehen. Unter dem Motto „Refuse, Reduce, Reuse, Reform and Recycle“ bietet Brother – wie andere Hersteller auch – Anwendern kostenlose Rücksendemöglichkeit von Tonerkartuschen und schlägt damit nicht nur den Leergutbrokern ein Schnippchen, sondern spendet dafür auch noch Geld, zum Beispiel für den Erhalt und die Neupflanzung von Millionen Bäumen im Regenwald Perus.

Aus alt mach neu

Gut dreihundert Kilometer östlich von Wien, im slowakischen Städtchen Krupina, hat Brother vor wenigen Jahren über vier Millionen Euro investiert, um eine ehemalige Fabrik für Milchprodukte in ein Recyclingwerk umzubauen. Dort machen inzwischen über zweihundert Mitarbeiter, achtzig Prozent davon Frauen, für durchschnittlich 450 Euro Monatslohn weit über eine Million dieser bereits einmal oder auch öfter gebrauchten Tonerkartuschen jährlich flink und grossteils händisch mithilfe von Spezialmaschinen zu neuen. Diesen Recyclingprodukten merkt man ihre Vergangenheit keineswegs an, weshalb sie auch in der Supply Chain neu produzierten gleichgestellt werden. Rein rechnerisch ist das für Brother laut Phil Mack, dem zuständigen Direktor bei Brother Industries in England, kein wirkliches Geschäft. Immerhin stellen sich die leeren Gebrauchtkartuschen, die durch das firmeneigene Rücksendesystem, aber auch über andere Kanäle bis hin zum Drittanbietermarkt ihren Weg nach Krupina finden, schon im Einstand auf durchschnittlich drei bis vier, manche sogar auf bis zu mehr als zehn Euro pro Stück. Weshalb es dennoch gemacht wird, erklärt Mack einerseits mit der Umweltphilosophie, aber auch mit dem strategischen Ziel, diese Originalkartuschen dem Drittanbietermarkt zu entziehen. Immerhin schädigt das in Umlauf befindliche gefälschte Verbrauchsmaterial das Vertrauen der Verbraucher erheblich.

Slowakei vorteilhaft

Im Standort Slowakei sehen die Brother-Manager viel Positives. Zentraleuropäische Lage bei politischer und wirtschaftlicher Stabilität und geringen Steuern werden ebenso als Assets genannt wie die Verfügbarkeit gut ausgebildeter Mitarbeiter – in der Region herrscht eine Arbeitslosigkeit von zwanzig Prozent – daher geringe Arbeitskosten und liberale Gesetze, aber auch eine üppige Auswahl an Werks- und Büroflächen sowie eine in zügigem Ausbau befindliche Infrastruktur. Sollten also künftig doch weniger Druckerpatronen als jetzt im Müll und mehr davon in Krupina landen, dürfte auch für deren zügige Aufbereitung bestens gesorgt sein.

www.brother.ch

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Die Umweltinitiative \"Brother Earth\" fördert das Nachhaltigkeitsbewusstsein (Bild: Brotherearth)
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Brother spendet unter anderem Geld für den Erhalt und die Neupflanzung von Millionen Bäumen im Regenwald Perus (Bild: Brotherearth)
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Brother spendet unter anderem Geld für den Erhalt und die Neupflanzung von Millionen Bäumen im Regenwald Perus (Bild: Brotherearth)