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Dem Beispiel der USA folgend, will Grossbritannien ebenfalls grössere elektronische Geräte wie Laptops im Handgepäck auf bestimmten Flügen verbieten. Betroffen davon sind Verbindungen aus der Türkei, Tunesien, Ägypten und drei Staaten im Nahen Osten, wie ein Sprecher von Premierministerin Theresa May verlauten liess. Bei dem Verbot der Briten geht es um technische Geräte, die die Masse 16 x 9,3 x 1,5 Zentimeter überschreiten.

Schon vorher hatten US-Behörden einige Airlines aufgefordert, Passagieren im Handgepäck die Mitnahme von Laptops, Tablets, E-Book-Readern und Kameras zu untersagen, die grösser als Handys sind. Das US-Verbot gilt für wichtige Drehkreuze wie Istanbul und Dubai.

Vom Verbot der Briten sind sechs Länder und Verbindungen von 14 Fluggesellschaften betroffen, darunter auch britische Airlines wie British Airways, Easyjet, Jet2, Monarch, Thomas Cook and Thomson. Bei den ausländischen Fluggesellschaften handelt es sich um solche, die Grossbritannien von den betroffenen Ländern aus anfliegen: Turkish Airlines, Pegasus Airways, Atlas-Global Airlines, Middle East Airlines, Egyptair, Royal Jordanian, Tunis Air und Saudia. Dabei gehe es um direkte Verbindungen aus der Türkei, dem Libanon, Jordanien, Ägypten, Tunesien und Saudi-Arabien, wie der Theresa Mays erklärte. Man sei der Ansicht, dass es sich um „notwendige Schritte“ handle, um Passagieren eine sichere Reise zu garantieren.

Wie bei den USA bezieht sich auch das Verbot der Briten auf Geräte, die grösser sind als Smartphones - also etwa Laptops, Tablet-Computer, Spielkonsolen und Kameras. Diese müssen ab Freitag beim Check-in mit dem Gepäck abgegeben werden. Mobiltelefone dürfen weiter mit an Bord genommen werden, ebenso dringend benötigtes medizinisches Gerät. Damit reagiere man auf eine Terrorbedrohung, wie es aus dem Heimatschutzministerium hiess. Auch US-Bürger müssen sich an die Vorschrift halten.

Die Verbote resultieren Insiderkreisen zufolge daraus, dass die USA vor Wochen auf Pläne von Extremisten aufmerksam wurden, Sprengsätze in elektronischen Geräten zu verstecken, um damit Anschläge zu verüben. CNN berichtete unter Berufung auf einen US-Beamten, das Verbot könnte in Zusammenhang mit einer Bedrohung durch das Terrornetzwerk Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel stehen.

Die Entscheidung der Amis und der Briten stösst bei Experten auf grosse Kritik. Es sei "blanker Unsinn" und "reiner Aktionismus", meint etwa Ralph Beisel, Chef des deutschen Flughafenverbandes ADV, gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Es sei völlig ausreichend, die betroffenen Geräte bei der Sicherheitskontrolle separat zu durchleuchten. Auch stelle sich nach Meinung von zitierten "Insidern“ die Frage, warum es sicherer sein soll, Laptops im aufgegebenen Gepäck zu befördern, zumal es Zeitzünder gebe. Folge man entsprechenden Gefahrenkriterien, müssten konsequenterweise auch Handys an Bord verboten werden. Zudem es sei nicht sinnvoll, einzelne Flughäfen oder Regionen herauszunehmen, wie Paul Schwartz, Professor an der University of California, gegenüber dem "Guardian“ erklärte. Terroristische Zellen gebe es überall auf der Welt.



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