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Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) realisiert zwei neue, ambitionierte IT-Projekte. Im Rahmen eines öffentlichen Vergabeprozesses wurden heute ein Auftrag für die Beschaffung einer Cloud Computing- und einer Data Warehousing-Plattform vergeben. Das BIT wird demnach zusammen mit Hewlett-Packard (HP) eine Private Cloud für die Bundesverwaltung aufbauen. Interessierte Bundesämter können künftig je nach Bedarf die vom BIT zentral für die gesamte Bundesverwaltung gehostete Cloud nutzen. Ausserdem baut das BIT zusammen mit Teradata eine längerfristig ausgerichtete Data Warehousing-Lösung auf.

Das Gesamtvolumen des Zuschlags für die Private Cloud (www.simap.ch) beläuft sich laut Mitteilung des BIT auf knapp 60 Mio. Franken, wovon knapp 51 Mio. Franken optional über 10 Jahre zu beziehende Leistungen darstellen. Für die Data-Warehousing-Plattform beträgt das Gesamtvolumen des Zuschlags rund 137 Mio. Franken, wobei auch hier der grösste Teil der Kosten, über 135 Mio. Franken, für optionale Elemente über 15 Jahre einkalkuliert worden sei. BIT-Direktor Giovanni Conti konstatiert: «Mit diesen zwei Zuschlägen ist es uns möglich, für die Bundesverwaltung gute und sichere IKT-Angebote zu bauen, die die Effizienz der Verwaltung weiter steigern. Das ist der Weg, den wir in der IT des Bundes gehen werden. Diese zwei Vorhaben bekräftigen uns in dieser Strategie.»

Das BIT wird der Aussendung gemäss interessierten Bundesämtern als Service Provider standardisierte, automatisierte und transparente Cloud-Dienste bedarfsgerecht zur Verfügung stellen. Heute werden demnach Server noch manuell nach den Anforderungen und Bedürfnissen der einzelnen Ämter bereitgestellt. Mit dem neuen Cloud-Computing des BIT sollen Ämter künftig die Möglichkeit haben, die gewünschten Leistungen einfach und flexibel zu beziehen. Dies erfolge über eine Art «Shop-System», das den Bundesämtern ermögliche, ihre Serverdienstleistungen je nach Bedarf zu erweitern oder herunter zu fahren. Zurzeit betreibt das BIT rund 4‘000 Server für die Bundesverwaltung. Die neue Cloud-Plattform ist den Informationen gemäss so angelegt, dass eine Steigerung der Speicherkapazität in den kommenden Jahren mitberücksichtigt ist. Da die Cloud-Plattform in den Rechenzentren des BIT betrieben werde, sei die Einhaltung der Richtlinien der Bundesverwaltung insbesondere bezüglich Sicherheit jederzeit gewährleistet.

Drüber hinaus will das BIT künftig allen interessierten Bundesstellen Data-Warehousing-Leistungen zur Verfügung stehen. Die neue DWH-Plattform ermögliche es, grosse Datenmengen zentral auszuwerten, heisst es. Bei der aktuellen Vergabe sei darauf geachtet worden, dass die Produkte und Leistungen während der nächsten 15 Jahren garantiert verfügbar seien und je nach Bedarf auch weiter ausgebaut werden könnten. Eine so lange Verfügbarkeit sei notwendig, weil bei Datenanalysen in der Regel Datenreihen über viele Jahre hinweg ausgewertet werden müssten.

Ferner wurde die Ausschreibung, in welcher das BIT einen Field-Support-Partner sucht, neu publiziert. Nachdem gegen die Ausschreibung ein Beschwerdeverfahren beim Bundesverwaltungsgericht eingeleitet worden war, hatte die Vergabestelle die Ausschreibung vom 22. Oktober 2014 im Sinne einer Wiedererwägung widerrufen. Der Widerruf der Ausschreibung führte zum Abbruch des Vergabefahrens. Durch geringfügige Anpassungen in der heute publizierten Ausschreibung habe die Vergabestelle den Wettbewerb optimieren können, ohne an der «Strenge» der Kriterien zu rütteln, wie das BIT in der Aussendung betont.