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Apple hat Einblick in die Datenüberwachung der US-Regierung gegeben. Zwischen 4.000 und 5.000 Anfragen von Behörden seien in den vergangenen sechs Monaten zu etwa doppelt so vielen Accounts und Geräte eingegangen. Die Behörden hätten Kundeninformationen vor allem im Zusammenhang mit Diebstählen, bei der Suche nach Vermissten sowie nationalen Sicherheitsfragen erfragt.

Auch Microsoft und Facebook hatten vergangene Woche ähnliche Daten veröffentlicht, nachdem bekannt geworden war, dass die Unternehmen mit der NSA zusammenarbeiten. Nach eigenen Angaben hat Apple bei der US-Regierung eine Genehmigung dafür eingeholt, einige Zahlen bekannt geben zu dürfen.

Auf seiner Website erklärt das Unternehmen erneut, dass man vom Überwachungsprogramm PRISM erstmals am 6. Juni gehört habe, als der Konzern um Stellungnahme gebeten wurde. Die Behörden hätten keinen direkten Zugriff auf die Server. Jede Auskunft werde nur mit einem Gerichtsurteil erteilt.

Jede Anfrage werde von Apples Rechtsabteilung überprüft und bei Widersprüchen oder Ungenauigkeiten auch abgelehnt. Gewissen Daten würde gar nicht herausgegeben, etwa Konversationen, die über iMessage oder FaceTime geführt werden. Diese seien so verschlüsselt, dass nur Sender und Empfänger die Nachrichten bzw. Videotelefonate einsehen könnten. Auch Standortdaten, Kartensuchen oder Siri-Suchanfragen würden nicht in einer Form gespeichert, die eine Identifizierung der Personen ermögliche.

Die US-Regierung hat das Programm verteidigt und erklärt, es sei notwendig zum Schutz der nationalen Sicherheit. Die Rechtsgrundlage dafür ist der "Patriot Act". Das in Folge der Anschläge vom 11. September 2001 erlassene Gesetz schränkt die Bürgerrechte in den USA teilweise ein. Das Ausspähprogramm droht auch den ersten offiziellen Besuch von US-Präsident Barack Obama in Berlin in der laufenden Woche zu belasten. Laut einem Medienbericht will auch der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) die Überwachung des Internets massiv ausdehnen.