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Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat eine Plattform zur cloudbasierten Bearbeitung von Satelliteninformationen für die internationale Wissenschaftlergemeinschaft entwickelt. Diese „Supersites Exploitation Platform" (SSEP) setzt auf dem virtuellen Rechenzentrum von Interoute, dem Virtual Data Centre, auf. Aufgabe der neuen Plattform ist es, durch die Analyse und Deutung grosser Mengen von Satellitendaten, geologische Gefahren wie Erdbeben oder vulkanische Aktivitäten besser zu erkennen.

"Supersites" sind sieben Observatorien, die Daten in geologisch aktiven Regionen der Welt sammeln. Die ESA Plattform wurde zusammen mit Interoute entwickelt und erlaubt das bedarfsweise Auswerten von Satellitendaten in Interoutes virtualisiertem Rechenzentrum „Virtual Data Centre". Die Nutzer der SSEP haben anfänglich Zugriff auf 13 Terrabyte Daten, die circa 50.000 Beobachtungsszenarien der ESA wiedergeben; dabei steht ihnen eine Reihe von Algorithmen zur Auswertung der Informationen zur Verfügung. Die Plattform umfasst auch eine „Cloud Toolbox" mit virtuellen Arbeitsplatzrechner-Ressourcen einschliesslich eigens konfigurierter Software und Lizenzen für die Analyse und das Bearbeiten der Daten.

Satellitendaten verteilen

Auf Basis von ITK-Technologie hat die ESA für diese Innovation ein neues Verfahren entwickelt, wie ihre Satellitendaten verwendet, weitergeleitet und verteilt werden. Es handelt sich um eine Plattform, die Teamwork über elektronische Infrastrukturen („e-infrastructures") in einer Cloud-Umgebung erleichtert. E-Infrastructures bieten die ITK-basierten Infrastrukturen and Services, die benötigt werden, um der wissenschaftlichen Gemeinschaft einfachen und kontrollierten Online-Zugriff auf Einrichtungen, Ressourcen und Teamarbeits-Tools zu verschaffen. Das beinhaltet unmittelbaren Zugang zu Daten und Remote-Geräten sowie das Aufsetzen virtueller Forscherteams. Bei den Geräten handelt es sich um die geografisch verteilten ESA Envisat-Sensoren, die das gesamte elektromagnetische Spektrum abdecken.

Zudem verspricht die Plattform neue Arbeitsweisen, die auf der geteilten Nutzung von ITK-Werkzeugen und -Ressourcen über unterschiedliche Forschungsrichtungen und technologische Bereiche beruhen. Dazu war es wichtig, sichere ITK-Infrastrukturen in der Cloud bereitstellen und betreiben zu können, um bei Bedarf hochgradig skalierbar große Datenvolumina schnell zu bearbeiten und zu speichern für Nutzer, die über die ganze Welt verteilt sind.

Einfacher Zugang zu Tools

„Diese Plattform eröffnet autorisierten Nutzern einen einfachen Zugang zu Tools, mit denen sie Daten aus den unterschiedlichsten Archiven anschauen und abrufen, Arbeitsaufträge erteilen, Daten zusammenstellen und Berichte zu den Datenlieferanten schicken können. So wird für die Wissenschaftler eine grössere Menge an Daten verfügbar. Das SSEP-Modell ergänzt das bestehende Modell, bei dem Daten verschickt und von einem wissenschaftlichen Institut bearbeitet wurden. Die Zusammenarbeit mit Interoute und anderen Partnern aus der Industrie hat diesen wichtigen Fortschritt ermöglicht”, sagt Jordi Farres, EOP Service Support & Ground Segment Technology Office bei der ESA.

Die ESA ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen. Die ESA hat 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.



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