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Der US-IT-Riese IBM mit Hauptsitz in Armonk im US-Bundesstaat Massachusetts eröffnet mit dem Frankfurter Standort in diesem Jahr bereits seit zwölftes Cloud-Rechenzentrum. Andere wurden bereits in Mexiko City oder Tokio in Betrieb genommen. Das RZ in Frankfurt soll Ende Dezember seine Tore für Kunden öffnen.

Insgesamt besteht die Cloud-Infrastruktur von Big Blue mittlerweile bereits aus über 40 Rechenzentren. Ziel ist es laut IBM, eine steigende Zahl von Geschäftskunden mit Hybrid-Cloud-Services versorgen zu können. Aufgrund der Partnerschaft mit dem RZ-Betreiber Equinix kommen neben Frankfurt noch acht weitere Cloud-Standorte in Australien, Frankreich, Japan, Singapur, den Niederlanden und den USA hinzu. Die Equinix Cloud Exchange - der Cloud-Connectivity-Service des international tätigen RZ-Betreibers - erhält damit laut IBM-Verlautbarung einen Direktzugriff auf das gesamte Portfolio von IBMs Softlayer-Cloud-Services. Damit wollen die Armonker den steigenden Bedarf an Hybrid-Cloud-Diensten (Verknüpfung von Private Clouds mit Public-Cloud-Services) abdecken, wie es heisst.

Die Marktauguren von Gartner prophezeien, dass 2017 knapp die Hälfte der Unternehmen hybride Cloud-Infrastrukturen nutzen werden. Der Bedarf an lokaler Datenspeicherung sowie nationale Datenschutzvorgaben sind bei Unternehmen wie auch Behörden der maßgebliche Treiber für dieses Cloud-Modell, so IBM.

IBMs neue Cloud Datacenter in Frankfurt, Mexiko City und Tokio sind Teil einer 1,2 Milliarden Dollar hohen Investition, die der Konzern in seinen globalen Cloud-Ausbau steckt. Damit will er lokale Kundenanforderungen an Leistung, Sicherheit und Datenschutz besser erfüllen. Cloud-Skeptiker weisen allerdings darauf hin, dass US-Provider auch im Ausland an den US-amerikanischen Patriot Act gebunden seien. Dieser schreibt die Übergabe von Kundendaten an ermittelnde US-Behörden vor, ohne dass der Provider die Öffentlichkeit oder den betroffenen Kunden darüber informieren darf. Dessen ungeachtet nutzen Unternehmen laut IBM-Angaben die Cloud, um vor allem ihr Wachstum zu steigern und ihre Innovationskraft zu stärken. Allein seit Anfang November 2014 habe IBM Cloud-Verträge im Wert von mehr als vier Milliarden Dollar unterzeichnet, darunter mit Unternehmen wie der Lufthansa oder dem Nachrichten- und Datenanbieter Thomson Reuters.

Im Jahr 2013 erzielte IBM mit der Cloud laut eigenen Angaben einen Umsatz von 4,4 Milliarden Dollar, das Wachstum liege jährlich bei knapp 70 Prozent. Insgesamt 47 der führenden 50 Fortune-500-Unternehmen setzten auf IBMs Cloud.