Der Kanton Bern steigt auf Microsoft 365 um (Symbolbild:Microsoft)

Die Berner Kantonsverwaltung arbeitet ab 2024 mit der Cloud-Software Microsoft 365. Den Datenschutz will er mit umfassenden Massnahmen sicherstellen. Der Kantonsrat hat der Einführung von Microsoft 365 seinen Sanktus gegeben.

Hintergrund des Umstiegs auf die Cloud-Software ist, dass Microsoft lokal installierte Versionen seiner Office-Software nicht mehr weiterentwickeln will und sich auf das cloud-basierte Microsoft 365 (M365) fokussiert, das erweiterte Funktionen für die mobile Arbeit und organisationsübergreifende Zusammenarbeit beitet. Dies veranlasst zahlreiche öffentlichen Verwaltungen und grosse Organisationen, die Umstellung auf M365 vorzubereiten. Die Bundesverwaltung, mehrere Kantone und verschiedene andere öffentliche Verwaltungen haben diesen Schritt bereits beschlossen. Ab 2024 gelangt M365 nach dem Beschluss des Regierungsrates nun auch in der Berner Kantonsverwaltung zum Einsatz.

Die Umstellung auf M365 erfolgt gemäss Mitteilung im Rahmen des interdirektionalen Projekts "Work@Be" des Amtes für Informatik und Organisation (Kaio) und des kantonseigenen ICT-Dienstleisters Bedag Informatik. Mit dem Projekt werde der kantonale Arbeitsplatz (BE-KWP) von Grund auf erneuert, um den heutigen technischen und organisatorischen Anforderungen zu genügen, heisst es in der Aussendung. So werde mit der Anwendung "Teams" die behördenübergreifende Zusammenarbeit per Chat, Telefon und Video stark erleichtert. Damit schaffe das Kaio die Grundlagen für eine flexible, ortsunabhängige Zusammenarbeit mit nahtlosen Übergängen zwischen Homeoffice, mobiler Arbeit und Arbeit im Büro. Auch die Arbeitsumgebung für die Mitglieder des Grossen Rates, welche dieser mit der Motion 094-2022 verlangt hat, basiere zukünftig auf dem neuen BE-KWP.

Um den Schutz der Daten der Berner Bevölkerung auch in der Cloud sicherzustellen, sehe das Kaio umfassende Sicherheitsmassnahmen vor. Die allermeisten Daten der Verwaltung bleiben demnach im kantonseigenen Rechenzentrum der Bedag Informatik, so etwa die grossen Datensammlungen mit Steuer-, Bevölkerungs- und Gesundheitsdaten sowie die E-Mails der Verwaltung. Nur die verwaltungsinterne Zusammenarbeit (Chat, Telefonie, Videokonferenz, Dateiaustausch) erfolgt verschlüsselt über die M365-Cloud. Aufbewahrt werden die Cloud-Daten in Schweizer Rechenzentren von Microsoft, und einige Dienstleistungen werden aus Rechenzentren in europäischen Ländern mit einer gleichwertigen Datenschutzgesetzgebung erbracht. Um das Risiko des unbefugten Zugriffs Dritter weiter zu minimieren, dürfen wie in der Bundesverwaltung vorerst keine vertraulichen Informationen oder besonders schützenswerten Personendaten in der M365-Cloud bearbeitet werden.