thumb

Eine Umfrage unter 6800 europäischen Kleinunternehmen mit bis zu 25 Mitarbeitenden, darunter 300 Firmen aus er Scheiz, legt offen, dass die Cloud gerade in unsicheren und stürmischeren Zeiten genutzt wird, und erst recht, wenn kein IT-Manager verfügbar ist.

Der von Ipsos Mori durchgeführten Studie zufolge, die gestern von Microsoft Schweiz den Medien präsentiert wurde, zeigt, dass 42 Prozent der Schweizer Kleinunternehmen ohne dedizierten IT-Manager auskommen, davon suchen knapp die Hälfte Unterstützung bei einem IT-Partner. Ein Viertel hilft sich laut Befragung selbst und bedient sich einschlägiger Quellen im Internet. Wobei der Aufwand nicht ohne sei, wie Studienpräsentator Christian Mehrtens, bei Microsoft Schweiz als Director Small and Midmarket Solutions & Partners tätig, berichtete: Knapp ein Drittel der Kleinunternehmen wenden demnach mehr als drei Stunden pro Woche mit IT-Problemen auf. Das sind 19,5 Arbeitstage pro Jahr. Die Lösung liegt in der Cloud: 58 Prozent der Kleinunternehmen in der Schweiz zählen bereits zu den Nutzern.

Cloud-Computing entlastet Kleinunternehmen vom Betrieb eines E-Mail-Servers. wie aus der Studie weiters ersichtlich ist. E-Mail ist mit 46 Prozent der häufigste Service, der genutzt wird. Dahinter folgen fast gleichauf Datenspeicherung/Backup (26 Prozent) und Dokumentenaustausch (27 Prozent). Mit 7 Prozent noch wenig genutzt sind bei Kleinunternehmen Office-Suites aus der Cloud. Dies lässt sich laut Mehrtens damit erklären, dass besonders kleinste Unternehmen häufig mit wenigen Desktops oder Notebooks starten mit bereits vorinstallierten lokalen Lizenzen («on premise»). Kommunikations- und Teamarbeitsfunktionen aus der Cloud sind wichtig. Die Beschäftigung mit der ganzen Office-365-Suite aus dem Rechenzentrum erfolge erst ab einer gewissen Grösse, bei der sich die Vorteile etwa des Mietmodells direkt auf die Unterhaltskosten und damit auf die Bilanz des Unternehmens auswirkten – Investitionskosten entfallen zugunsten von planbaren monatlichen Kosten pro User.

Bedenken, hauptsächlich Sicherheitsaspekte betreffend, sind zwar laut Befragung vorhanden, würden aber vom erwiesenen Nutzen für das Geschäft übertroffen. So sei etwa die Sorge um die Datensicherheit Hemmschwelle bei 66 Prozent aller befragten Kleinunternehmen. Wer sich aber einmal in der Cloud befinde, lerne wie 85 Prozent der befragten Cloud-User die Vorteile der Cloud punkto Datensicherheit im Vergleich zur eigenen Infrastruktur schätzen.

Cloud-neutzende KMUs seien auch offener für neue Arbeitsformen wie Home-Office oder unterstützen Mitarbeitende, die unterwegs in die Arbeitsabläufe eingebunden sein wollen, bezeugt die Untersuchung. Und laut den Studienergebnissen sind es vor allem jüngere Firmen, die den Effekt zu nutzen wissen: Je jünger sie sind, desto cloudaffiner verhalten sie sich.

Eine Partnerstudie von IDC im Auftrag von Microsoft hat darüber hinaus untersucht, wie sich die Cloud auf das Angebot der Microsoft-Partner-Netzwerke auswirke. Der Trend lässt sich mit einer Zahl reflektieren: 82 Prozent aller 2013 entwickelten kommerziellen Anwendungen sind demnach Apps für Cloudlösungen.

Der Shift hin zur Cloud gepaart mit On-Premise-Software bedeutet für den IT-Partner, sein Geschäfts- und Finanzierungsmodell anzupassen. So fallen etwa mit der Zeit Serviceleistungen vor Ort weg und Hardwareverkäufe verringern sich durch die zunehmende Bedeutung der Cloudplattform Windows Azure - im Falle von Microsoft Anwendern. Sie werde etwa für Testumgebungen oder Anwendungen über mehrere Rechenzentren hinweg genutzt.

René Balzano, Gründer und Inhaber der Balzano Informatik, gab als eingeladener Microsoft-Partner im Rahmen der Studienpräsentierte Einblick in die gängige Cloud-Integrationspraxis. Anhand des Usterner Kabelkonfektionisten Werner Furrer AG führte er vor Augen, dass gerade einmal 2000 Franken an Projektkosten anfallen, um einen Kleinbetrieb in die Cloud zu befördern. Danach fielen pro User nur noch 15 Franken monatlich an Cloud-Vollkosten an - inklusive Lizenzen, Hosting, Support und Serverdiensten. In den vergangenen zehn Monaten habe Balzano 70 Kleinbetriebe solcherart ins Cloud-Zeitalter geleitet. Über ähnliche Erfahrungen berichtete Martin Wälchli, Mitglied des Kaders der Wagner AG. Wälchli: "Aus Erfahrung empfehlen sich folgende Lösungen: Individuelle IT-Services, wo dadurch ein Marktvorteile erreicht wird, standardisierte Cloud-Services, wo diese genau passen und genügen. Alles zusammen in hybriden Modellen kombiniert, ergibt eine konstenoptimierte und kundenfokussierte Lösung."



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals