Bechtle-Zentrale in Neckarsulm (Bild: Bechtle/Köhler)

Die IT-Dienstleisterin Bechtle konnte im zweiten Quartal des laufenden Fiskaljahres das hohe Wachstumstempo des Startquartals prolongieren. Wegen des sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Klimas hatte das Unternehmen zwar erst im Juni die Erwartungen an das Umsatzwachstum gedämpft, Vorstandschef Thomas Olemotz zeigte sich bei der Vorlage der Quartalszahlen nun aber überaus optimistisch.

Konkret konnte der Konzern mit Zentrale in Neckarsulm gemäss Mitteilung im Zeitraum von April und Juni den Umsatz im Jahresvergleich um 30,7 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro schrauben. Damit lag Bechtle über den Erwartungen von Analysten. Aus eigener Kraft erhöhten sich die Erlöse um rund 17 Prozent. Bechtle hatte unter anderem im September vergangenen Jahres den französischen IT-Onlinehändler Inmac Wstore übernommen und damit das Geschäft kräftig ausgebaut.

Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich im zweiten Quartal um knapp 28 Prozent auf 55,7 Millionen Euro. Dabei kam aber auch ein Einmaleffekt in Höhe von 4,4 Millionen Euro sowie gestiegene Bonuszahlungen der Hersteller und Distributoren positiv zum Tragen, so Bechtle. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 39,2 Millionen Euro und damit rund 28 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bechtle beschäftigte zum 30. Juni fast ein Viertel mehr Mitarbeiter als im Vorjahr, was an Zukäufen sowie Neueinstellungen lag. Insgesamt arbeiten für den Konzern rund 11'000 Menschen.

Vorstandschef Thomas Olemotz bestätigte den Ausblick für das laufende Jahr. "Gestützt durch ein sehr starkes erstes Halbjahr gehen wir davon aus, dass unser Umsatz und Ergebnis sehr deutlich über dem Vorjahr liegen werden", sagte er. Ungeachtet der gesamtwirtschaftlichen konjunkturellen Eintrübung wolle der Konzern die für das Gesamtjahr gesteckten Ziele erreichen.

Umsatzsseitig erzielte die Sparte mit der Bereitstellung und Betreuung von IT-Infrastruktur fast doppelt so hohe Erlöse wie der Onlinehandel, der aber deutlich stärker wächst. So erhöhte das IT-Systemhaus & Managed Services den Umsatz um etwa ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr auf rund 815 Millionen Euro. Der Bereich E-Commerce, der nur reine Handelsgeschäfte mit sehr kurzen Bestell- und Lieferzeiten umfasst, legte um knapp 55 Prozent auf 446 Millionen Euro zu.