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Der deutsche Chemiekonzern Bayer ist Opfer eines Cyber-Angriffs geworden: Wie das Unternehmen bestätigte, habe es bereits seit Anfang 2018 Anzeichen dafür gegeben, dass das Firmennetzwerk mit Schadsoftware der Winnti genannten Hackergruppe angegriffen wurde. Winnti soll im Auftrag des chinesischen Staates agieren. Die Höhe des entstandenen Schadens sei noch nicht absehbar. Die Hackergruppe soll 2016 auch hinter einer Attacke gegen Thyssen Krupp gesteckt haben.

Die Experten des eigenen Abwehrzentrums hätten die betroffenen Systeme identifiziert und bereinigt, teilte der Konzern in seiner Stellungnahme mit. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Daten abgeflossen seien. Derzeit ermittle die Staatsanwaltschaft Köln. Zuvor hatte NDR und der Bayrische Rundfunk über den Vorfall berichtet. Demnach hatten Datenspezialisten die Winnti-Schadsoftware aufgespürt und den Konzern daraufhin kontaktiert. Vor allem Systeme an der Schnittstelle vom Intranet zum Internet sowie Autorisierungssysteme seien infiziert gewesen. Ende März seien die Systeme dann bereinigt worden. Bis dahin seien die Angreifer aber offenbar nicht aktiv geworden, hiess es.

Die Hackergruppe war von IT-Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab enttarnt worden. IT-Sicherheitsexperten als auch deutsche Sicherheitsbehörden vermuten, dass die Bande aus China stamme. Gesicherte Erkenntnisse darüber, wer sich hinter der Gruppe verbirgt, gibt es allerdings nicht. Thyssen Krupp hatte damals den Angriff in einer sechsmonatigen Abwehrschlacht erfolgreich beendet. Grosse Unternehmen zählen Cyber-Attacken inzwischen zu den grössten Risikofaktoren für ihr Geschäft.