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Das Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden ist das zentrale Archiv des Kantons und bewahrt wertvolles Kulturgut zur ausserrhodischen Geschichte auf. Seit Mitte Dezember sind nun drei Abteilungen des Staatsarchivs online durchsuchbar. Sie beinhalten frühneuzeitliche Urkunden und Verträge, Kataster, Patentregister und weitere Dokumente aus der Zeit Napoleons sowie Regierungs- und Verwaltungsakten aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Seit 2002 werden die Archivbestände des Staatsarchivs in einer Archivdatenbank verzeichnet. Diese konnte bisher nur vor Ort konsultiert werden. Im März 2012 verabschiedete der Kantonsrat das Projekt Enterprise Content Management (ECM), in dessen Zielvorgaben unter anderem steht, dass alle Interessierten direkten Zugang zum archivierten Datenbestand haben sollen.

Ein erster grosser Schritt ist nun gemacht: Drei Abteilungen des Staatsarchivs - 40'000 Verzeichnungsdaten - sind nun online durchsuchbar. Öffentlich zugänglich sind die Verzeichnisdaten zu den Abteilungen Altes Archiv (1597-1999), Helvetisches Archiv (1798-1803) und Neues Archiv (1803-2010). Fragen wie "welche Kriminalurteile hat der Grosse Rat im Zeitraum 1598-1799 gefällt", "womit hat sich die Kantonsregierung vor hundert Jahren befasst" oder "wer erhielt im Zeitraum 1830-1940 das Kantonsbürgerrecht" können Interessierte nun orts- und zeitunabhängig recherchieren. Auch das Verzeichnis zum Gemeinsamen Archiv (1333-1645), welches physisch im Innerrhodischen Landesarchiv in Appenzell liegt, kann eingesehen werden. Diese Freischaltung ist ein gutes Beispiel für die interkantonale Zusammenarbeit.

Das elektronische Rechercheangebot wird laut Mitteilung schrittweise ausgebaut. Mit verschiedenen Suchfunktionen - von der Volltextsuche über die Stichwortsuche in verschiedenen Feldern bis hin zur systematischen Recherche im Archivplan - lassen sich Dokumente rasch auffinden. Für die Einsichtnahme in die Originaldokumente ist weiterhin ein Besuch im Staatsarchiv notwendig.