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Mit Salesforce hat nun auch der letzte potenzielle Käufer das Interesse am kriselnden Online-Kurznachrichtendienst verloren. "In diesem Fall sind wir ausgestiegen, es hat einfach nicht gepasst“, erklärte Salesforce-Chef Marc Benioff gegenüber der "Financial Times". Der Verkaufsprozess sei damit so gut wie tot, schrieb die Zeitung unter Berufung auf das Umfeld der Twitter-Chefetage.

Die Twitter-Aktie sackte daraufhin im US-Handel um gut fünf Prozent ab, für das Salesforce-Papier ging es um über fünf Prozent aufwärts. Der amerikanische Spezialist für Cloud-Software galt als einer der hartnäckigsten Interessenten für Twitter, das in einer Wachstumsflaute steckt und nicht aus den roten Zahlen herauskommt. Zuletzt waren Medienberichten zufolge auch der Internet-Riese Google und der Unterhaltungskonzern Disney abgesprungen. Auch bei Salesforce sei das Interesse erkaltet, hatte es bereits vor einigen Tagen geheissen. Dennoch wurde auch berichtet, im Hintergrund liefen noch Gespräche. Mit der jetzigen Absage ist Salesforce das einzige Unternehmen, das sich bisher öffentlich zu den Verkaufsgerüchten um Twitter äusserte.

Twitter-Mitgründer Jack Dorsey, der vor rund einem Jahr wieder zum Firmenchef ernannt wurde, könnte nun freiere Hand bei seinen Umbauplänen für den Konzern aus San Francisco bekommen. Er hatte das Ziel ausgegeben, Twitter stärker zum Ort zu machen, an dem sich Menschen über aktuelle Ereignisse informieren und will noch mehr auf Video setzen. So zeigt Twitter in den USA Donnerstags-Spiele der Football-Liga NFL. Und zuletzt wurde die Livestreaming-App „Periscope“ für das Einspeisen von Übertragungen in professioneller Qualität geöffnet.