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Weiter an Rückhalt unter den wichtigsten Wirtschaftsführern der Nation verliert US-Präsident Donald Trump. Nachdem sich bereits nach dem Einreisestopp für Muslime und der Aufkündigung des Klimaabkommens zahlreiche Industriebosse von Trump abgewendet hatten, zogen jetzt weitere Unternehmenslenker ihre Konsequenzen aus seiner Reaktion auf rechtsextreme Gewalt in der US-Stadt Charlottesville.

Nach dem Rücktritt des Merck & Co-Chefs Kenneth Frazier gestern folgten jetzt die Unternehmenslenker von Intel und Under Armour, Brian Krzanich und Kevin Plank. Die beiden Vorstandschefs teilten ihren Rückzug aus einem Gremium mit, das den Präsidenten in Industriefragen ("American Manufacturing Council") berät. Intel-Chef Krzanich etwa schrieb im Firmen-Blog, dass er mit dem Schritt den Blick auf den "ernsthaften Schaden“, den das politische Klima anrichte, lenken wolle. "Ich trete zurück, weil ich Fortschritte machen möchte, während viele Leute in Washington mehr damit beschäftigt zu sein scheinen, jeden zu attackieren, der nicht mit ihnen übereinstimmt." Der Afroamerikaner Frazier hatte seinen Rückzug ja bekanntlich via Twitter begründet: "Ich fühle mich verantwortlich, Stellung gegen Intoleranz und Extremismus zu beziehen.“ Daraufhin attackierte Trump den Merck-Chef und das Unternehmen auf Twitter scharf. Der Pharma-Manager habe nun mehr Zeit, die Wucherpreise für Medikamente zu senken, twitterte der US-Präsident.

Schon im Juni hatten sich die Chefs des Elektroauto-Herstellers Tesla und des Medienkonzerns Disney, Elon Musk und Robert Iger, aus Trumps Beratergremien zurückgezogen. Sie reagierten damit auf den umstrittenen Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Und bereits zu Beginn dieses Jahres hagelte es scharfe Kritik aus der Wirtschaft für das Einreiseverbot für Menschen aus mehreren mehrheitlich muslimischen Ländern. Damals wurde Trump vor allem von den auf Fachkräfte aus aller Welt angewiesenen Software-und Internetkonzernen an der Westküste torpediert.



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