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Nach der Übernahme von Siemens IT Solutions and Services vor zwei Jahren erweitert die IT-Dienstleisterin Atos Schweiz ihr Lösungsangebot um industrialisierte IT-Services und wird innerhalb des Konzerns zum Kompetenzzentrum für zwei Schlüsselbereiche.

Die „neue“ Atos könne Kunden für die Schweiz "einzigartige Dienstleistungen" auf internationaler Ebene anbieten, erläutert Walter Kägi, CEO von Atos Schweiz. „Der Mehrwert liegt klar in den niedrigeren Kosten, die wir infolge des Skaleneffekts unserer weltweiten Tätigkeiten mit Near- und Offshoring erzielen können“, so Kägi. Dabei blieben beispielsweise bei Systemintegrationsprojekten Konzeption, Design und Projektleitung sowie komplexe Software-Entwicklung und generell sämtliche sicherheitsrelevanten Projekte immer in der Schweiz, wo Atos über beste Software-Architekten verfüge, die einen hohen Innovationsgrad sicherstellten, betont der CEO.

Einfache Entwicklungsarbeiten, Testing und Applikations-Management könnten hingegen innerhalb der neuen Atos ins nahe oder ferne Ausland verlagert werden. Aber auch im Bereich Managed Services sei Atos heute in der Lage, auf die unterschiedlichsten Kundenanforderungen einzugehen sowie industrialisierte und standardisierte Dienstleistungen aller Art und je nach Bedarf vor Ort oder durch Near- und Offshoring abzudecken. Neu ist Atos Schweiz den Angaben zufolge auch für alle Projekte im Bereich Application Management in der Region Nord- und Südwest-Europa verantwortlich.

Im letzten Jahr hat Atos Schweiz laut Eigenangaben einige wichtige Grossprojekte umsetzen können. So wurde beispielsweise für das VBS ein umfangreiches Teilprojekt mit einem Umfang von über 100 Mannjahren abgeschlossen und ein neues Folgeprojekt angestossen. Darüber hinaus wurden in den Kantonen Appenzell (AR/AI), Luzern, Schwyz und St. Gallen die neuen, IT-gestützten Teilnetze von Polycom, dem Sicherheitsnetz Funk der Schweiz für Polizei, Feuerwehren, sanitätsdienstliches Rettungswesen, Grenzwacht, Zivilschutz und Verbände der Armee in Betrieb genommen. Zudem wurden Teilprojekte von Polyalert, dem neuen Alarmierungssystem der Bevölkerung, abgeschlossen und das von Atos vollständig neu entwickelte Einsatzleitsystem der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega in Betrieb genommen. Überdies habe man im letzten Jahr den Online Smart Player für die Londoner Paralympics 2012 entwickelt.

Die von Atos gestartete Initiative, der E-Mail-Flut den Kampf anzusagen, werde im Konzern mit Nachdruck umgesetzt. Die Abschaffung des internen E-Mail-Verkehrs werde denn auch bei Atos Schweiz vehement verfolgt. Bis Ende Juni 2013, so der Plan, sollen die Schweizer Atos-Mitarbeitenden untereinander nicht mehr per E-Mail kommunizieren, sondern über die neuen Collaboration- und Social-Media-Anwendungen zusammenarbeiten. Atos wird sozusagen zur Zero E-Mail Company .

Die Schweizer Atos-Niederlassung konnte, wie es weiter heisst, nach der 2011 erfolgten Übernahme von Siemens IT Solutions and Services im Geschäftsjahr 2012 den Umsatz auf hohem Niveau halten. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) erzielte Atos Schweiz demnach im Behördenumfeld. Der restliche Anteil wurde mit Systemintegration (14 Prozent) und Managed Services (30 Prozent) in sämtlichen Branchen erwirtschaftet. Zu den wichtigsten Vertragsabschlüssen zählten 2012 Projekte beim Bund, bei einem der grössten Energieversorger, einem namhaften Vertreter der Konsumgüterindustrie sowie für den Gotthard-Basistunnel.



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