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Der US-amerikanische IT-Riese Apple zeigt offenbar wenig Verständnis für die indigene Kunst des Geschichtenerzählens: Eine Augmented-Reality-App, in der die Kultur der australischen Ureinwohner vermittelt wird, hat es nicht in den App-Store auf iTunes geschafft. Die Urheberin der App, Mikaela Jade, wurde vom Unternehmen dazu angehalten, die App um "andere Inhalte" zu erweitern, da die Nützlichkeit sonst "beschränkt" sei.

In einem Blog-Post auf ihrer eigenen Webseite machte die australische Unternehmerin mit indigenen Wurzeln daraufhin ihrer Wut in einem offenen Brief an Apple Luft: "Wir arbeiten an einer Welt, die Ureinwohner einschliesst, dazu ermutigt und dabei unterstützt, dass sie an der Gestaltung einer digitalen Ökonomie teilhaben können, die unsere Bedürfnisse erfüllt - und nicht nur eure." Bei den Inhalten, die sie in ihrer App präsentiert, geht es um über 80.000 Jahre an Kulturgeschichte der indigenen Bevölkerung.

"Eure Forderung nach 'anderen Inhalten' ist extrem beleidigend für die 380 Mio. Menschen, die Ureinwohner sind - ehrlich gesagt ist es sogar unverblümte Zensur. Wir würden gerne wissen, welche Inhalte ihr anstatt der indigenen Inhalte vorschlägt, denn eines ist sicher: Wir werden keine nicht-indigenen Inhalte in unsere indigene App einbauen, die von indigenen Menschen geschaffen wurde, um unsere indigene Kulturgeschichte zu teilen." Von Apple gibt es derzeit noch keine Rückmeldung, wie auch der australische Sender "ABC" berichtet. Indes gab es auf Google Play keine Probleme mit der Veröffentlichung, dort wird die App bereits von Menschen aus aller Welt verwendet.
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