Apple und Google sind zwar die schärfsten Konkurrenten am Mobilfunkmarkt, doch die Unternehmensführung beider könnte unterschiedlicher nicht sein. Während bei Google an allen Prozessen mehrere Personen beteiligt sind, trifft bei Apple CEO Steve Jobs alleine die Entscheidungen. Und das mache sich vor allem beim Design-Ansatz bemerkbar, wie Randall Stross von der New York Times meint.
Apple sei ein Design-Unternehmen mit Entwicklern, Google ein Entwickler-Unternehmen mit Designern, beschrieb Blogger John Gruber den Unterschied beider Firmen im Rahmen eines Vortrags auf der MacWorld Expo schon vor zwei Jahren. Daran habe sich nach Stross' Ansicht bislang nur wenig geändert, auch wenn Google in jüngster Zeit seine Produkte einem Redesign unterzogen haben.
Der Konzern aus Mountain View habe beispielsweise im Jahr 2006 erst nach sieben Jahren den ersten ausgebildeten Designer eingestellt. Douglas Bowman habe Google mittlerweile jedoch wieder verlassen. Er beklagte, dass es niemanden gegeben habe, der die Grundprinzipien des Designs auch nur annähernd verstehe, und er Diskussionen führen musste, ob ein Rahmen nun drei oder vier Pixel breit sein sollte. Auch Paul Adams, der mittlerweile zu Facebook gewechselt ist, kritisierte Googles Designer-feindliche Haltung. Als Forscher oder Designer sei es nur sehr schwer, sich auf den "strategischen Ebenen" Gehör zu verschaffen.
Bei Apple hingegen agiere Steve Jobs wie ein Regisseur, der ein kreatives Team um sich versammle - etwa mit Chef-Designer Jony Ive - aber die Entscheidungen letztendlich allein treffe. Jobs ist zwar selbst kein Designer, habe aber ein gutes Auge dafür, meint Designer Garry Tan gegenüber der NYT. Vor Fehlgriffen ist man jedoch auch in Cupertino nicht gefeit, wie etwa die Probleme mit MobileMe gezeigt haben.
Auch bei Google kennt man die Talente des Firmenmitgründers. "Es gibt nur einen Steve Jobs und er ist ein Genie", meint Googles Creative Lab Director Chris L. Wiggins. Apple designe jedoch Hardware und Software, während Google Web Applikationen entwickle und da gebe es einen großen Unterschied. Google beziehe das Feedback der User direkt ein und verbessere seine Produkte laufend. Die Ansätze beider Firmen ließen sich so gesehen jedenfalls nicht miteinander vergleichen.
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