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Seit Facebook angekündigt hat, künftig Daten seiner Tochterfirma Whatsapp abzusaugen, haben sich die Downloads des anonymen Schweizer Messengerdienstes Threema verdreifacht. Threema profitiert davon, dass sich nun viele Instant-Messaging-Anwender nach Alternativen zu Whatsapp umsehen.

Threema, das vom Schweizer Manuel Kasper mit seinem Unternehmen Kasper Systems entwickelt und gegründet wurde und von der schweizerischen Firma Threema betrieben wird, kann ohne Angabe einer Telefonnummer genutzt werden. Threema verschlüsselt zudem Nachrichten und speichert diese nicht. Threema nutzt die quelloffene NaCl-Bibliothek für Kommunikation und Verschlüsselung. Es werden 256 Bit lange asymmetrische Schlüssel verwendet, die mittels Elliptic Curve Cryptography erzeugt werden und die laut Aussage des NIST mit 3072 Bit langen RSA-Schlüsseln vergleichbar seien. Dieser Schlüssel wird benutzt, um für jede gesendete Nachricht einen einmaligen symmetrischen 256-Bit-Schlüssel zu erhalten. Zum endgültigen Verschlüsseln der Nachricht wird der XSalsa20 Stream Cipher genutzt. Weiterhin ist die Kommunikation zwischen dem Threema-Server und dem Endgerät ebenfalls verschlüsselt. Ein 128 Bit langer Verifikationscode sowie eine zufällige Anzahl an "kryptographischen Füllbytes“ werden zu jeder Nachricht hinzugefügt, um Manipulationen am Inhalt der Nachricht zu verhindern.

Dass die Whatsapp-Nutzerdaten künftig Teil von Facebooks Werbemaschinerie werden sollen, schrekct offenbar viele Anwender ab und begünstigt die Nachfrage nach Funktionen, wie sie Threema bietet. Allerdings spielt Threema im Vergleich zur Nutzerschaft von Whatsapp noch immer eine geringe Rolle. Seit ihrem Bestehen ist Threema bislang rund 4 Millionen Mal geordert worden.