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Der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese Amazon steht offenbar kurz vor dem Einstieg in den deutschen Lebensmittelhandel. Der Konzern aus Seattle im US-Bundesstaat Washington werde voraussichtlich ab Herbst mit 15 Partnern seinen Dienst Amazon Fresh starten, berichtete das "Manager Magazin" mit Berufung auf Insiderkreise.

Der Onlinehändler werde sich aber mit der Lieferung von frischen Lebensmitteln wie Fleisch und Gemüse vorerst auf Berlin konzentrieren. Von den grossen Lebensmittelhändlern soll keiner kooperieren. Amazon selbst wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

Die deutsche Lebensmittelbranche erwartet bereits seit Jahren einen Angriff Amazons. Rewe beschäftigt dem Bericht zufolge allein gut 400 Mitarbeiter, die den Einzelhändler aus Köln auf einen möglichen Start des US-Konzerns vorbereiten sollen. Das Unternehmen liefert heute schon genauso wie Amazon bereits abgepackte Ware an Kunden aus.

Mit der Auslieferung von frischen Lebensmitteln gehe Amazon nun einen Schritt weiter, schreibt das Magazin. Die Amerikaner wollten die Ware mit anderen Produkten im Bündel anbieten, so dass sich die Offerte auf Dauer auch rechne. Wer also etwa eine Zahnbürste ordere, solle seine Steaks gleich mitbestellen können. Amazon unterhält bereits seit 2007 einen Lieferdienst für frische Lebensmittel in den USA, jedoch wird dieser nur in wenigen grossen Städten angeboten.