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Der US-Online-Versandhandelsriese Amazon will im Ringen um die Vorherrschaft bei der Künstlichen Intelligenz (KI) künftig verstärkt mit deutschen Wissenschaftlern zusammenarbeiten. Dafür eröffnet der Konzern mit Hauptsitz in Seattle eine eigene KI-Forschungsstätte nahe des Max-Planck-Campus in Tübingen. In spätestens fünf Jahren solle dort an die 100 Mitarbeiter die KI-Forschaung vorantreiben. Zwei Direktoren vom Max-Planck-Institut würden den neuen Standort unterstützen, heisst es.

Ziel der Forschungen soll es unter anderem sein, Amazons persönlichen Sprachassistenten Alexa und die Cloud-Plattform AWS zu verbessern. In diesen Bereichen sei es besonders wichtig, dass die Systeme eigenständig Probleme lösen und ihre Handlung aufgrund von Erfahrungen anpassen könnten, teilt Amazon mit.

Artificial Intelligence entwickelt sich immer mehr zu einem Boombereich. Kürzlich kündigte etwa Amazon-Rivale Alibaba an, rund 15 Mrd. Dollar (12,7 Mrd. Euro) in den Aufbau von Forschungszentren zu investieren. Und das soziale Netzwerk Facebook will zu KI in Kanada forschen, und Google erwarb im März die Plattform Kaggle, die unter anderem Wettbewerbe zum Maschinenlernen veranstaltet. Die Marktforscher von Gartner sagen voraus, dass die Fähigkeit von Firmen, KI einzusetzen, entscheidend die Kundenerfahrungen verändern und den Geschäftserfolg mitbestimmen werde.

Amazon setzt in den USA schon deslängeren auf die Zusammenarbeit mit Universitäten. So startete der Konzern aus Seattle im Bundesstaat Washington dort ein Programm, dass Studenten zur Entwicklung neuer Fähigkeiten für Alexa animieren soll. Zudem vergibt das Unternehmen ähnlich wie Microsoft KI-Stipendien.