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Vergangenes Jahr hat sich Amazon-Boss Jeff Bezos den Luxus gegönnt, die renommierte Zeitung "Washington Post" privat zu kaufen. Nun bastelt er an einer neuen Unternehmensstruktur. Mit dem 59-jährigen Frederick J. Ryan hat er einen Ex-Mitarbeiter des seinerzeitigen US-Präsidenten Ronald Reagan zum neuen Herausgeber bestellt.

Damit endet bei der "Washington Post" die Ära der Verlegerfamilie Graham. Ryan war nach seinem Engagement im Reagan-Team ein Mitgründer der Website "Politico", eines der schärfsten Online-Konkurrenten der "Washington Post". Als Herausgeber folgt Ryan auf Katharine Weymouth, die der einstigen Besitzerfamilie Graham entstammt. Ihr Urgrossvater hatte die Zeitung 1933 gekauft. Seitdem war die "Post" in Familienbesitz bis zum Verkauf an Bezos im August vergangenen Jahres. Der Gründer und Chef des weltgrössten Online-Händlers zahlte den Kaufpreis von 250 Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen. Bezos habe Weymouth Mitte August informiert, dass er einen neuen Verleger ausgesucht habe, schrieb die Zeitung am Dienstag. Die "Post" hat wie andere Zeitungen seit Jahren mit Rückgängen bei Auflage und Werbeeinnahmen zu kämpfen.