Alphabet-Vorstandschef Sundar Pichai (Bild: Maurizio Pesce/CC BY-SA 3.0)

Sundar Pichai, Vorstandschef des Internet-Giganten Alphabet, zu dem auch Google gehört, erachtet ein weltweites Regelwerk für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz als zentral. Pichai wörtlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ): "Wir brauchen internationale Regeln für die künstliche Intelligenz. Deshalb sollten wir über ein transatlantisches Rahmenwerk nachdenken, oder noch besser: ein globales Rahmenwerk."

Der Alphabet-Boss begrüsste dabei das geplante KI-Gesetz der Europäischen Union. "Der AI Act schafft in seiner jetzigen Form ein gutes Gleichgewicht zwischen Innovation und verantwortungsvollen Schutzmassnahmen. Dieses Gleichgewicht sollte auf dem Weg durch den weiteren Gesetzgebungsprozess bewahrt bleiben," so Pichai gegenüber der SZ.

Zur Erinnerung: Unterhändler vom Europaparlament und EU-Länder einigten sich im vergangenen Dezember nach langen Verhandlungen auf eine Regulierung von KI. Anfang Februar stimmten auch Vertreter der EU-Staaten dem Vorschlag zu. Nun fehlt noch der Sanktus des EU-Parlaments.

Dem Entwurf zufolge sollen KI-Systeme künftig in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden. Je höher die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen sein. Dabei hofft die EU, dass die Regeln weltweit Nachahmer finden.

Der Frage, ob nicht viele Arbeitsplätze durch Künstliche Intelligenz verschwinden werden, hielt Pichai in der SZ entgegen: "Zunächst einmal glaube ich, dass künstliche Intelligenz neue Arbeitsplätze schaffen wird." Gemäss Pichai werde man zum Beispiel Menschen brauchen, "die den grossen Sprachmodellen die richtigen Fragen stellen. Es wird eine ganz neue Art von Berufen entstehen. Aber natürlich werden auch bestimmte Arbeitsplätze verdrängt. Deshalb müssen wir als Gesellschaft an der Qualifizierung arbeiten und sicherstellen, dass wir Menschen bei Bedarf umschulen. Wir müssen Sicherheitsnetze einrichten."



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