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Der 1999 vom ehemaligen Englischlehrer Jack Ma gegründete chinesische Internet-Gigant Alibaba will über drei Jahre hinweg insgesamt 200 Milliarden Yuan oder umgerechnet etwas mehr als 26,98 Milliarden Schweizer Franken in den Ausbau des rasch wachsenden Geschäftes mit Datendienstleistungen über die Cloud stecken. Unter anderem plant das chinesische Amazon-Pendant eine Erhöhung der Anzahl von Rechenzentren, um so die Cloud-Angebote in noch mehr Ländern tragen zu können. Zudem sollen auch enorme Summen in den Ausbau von Technologien wie der Künstlichen Intelligenz (AI) gebuttert werden.

Im letzten Quartal des vergangenen Kalenderjahres legte das Cloud-Business von Alibaba um 62 Prozent zu und war damit mit Abstand der am schnellsten wachsende Bereich des Konzerns. Mit einem Umsatz von knapp 11 Milliarden Yuan (1,43 Milliarden Schweizer Franken) spielt diese Sparte allerdings absolut noch eine untergeordnete Rolle innerhalb des Unternehmens, das sein Geld vor allem mit E-Commerce und Internetspielen macht. Der Gesamterlös des Unternehmens war in den drei Monaten von Oktober bis Ende Dezember 2019 um 38 Prozent auf etwas mehr als 161 Milliarden Yuan (20,9 Milliarden Franken) geklettert.

Mit dem Ausbau des Cloud-Bereichs eifert Alibaba dem US-Konzern Amazon nach. Der US-Online-Versandhandelsriese hatte sehr früh auf das Cloud-Geschäft gesetzt und finanziert bereits seit Jahren den aggressiven Ausbau seines Geschäfts mit den Gewinnen des lukrativen Bereichs. Der in der Sparte AWS (Amazon Web Services) gebündelte Bereich machte 2019 mit 35 Milliarden Dollar zwar nur rund zwölf Prozent des Amazon-Umsatzes aus, erzielte dabei aber ein operatives Ergebnis von etwas mehr als neun Milliarden Dollar. Damit steuerte dieses Stanbein fast zwei Drittel zum operativen Gewinn bei. Neben Amazon und Alibaba zählen der Alphabet-Konzern mit seiner Google Cloud Platform sowie Microsoft mit Azure zu den Hauptplayern in diesem lukrativen Business.

Und Cloud-Computing hat gerade in der Corona-Krise noch zusätzlich massiv an Bedeutung gewonnen, da das weltweite Datenvolumen zum Beispiel durch die gestiegene Zahl von Videokonferenzen stark angezogen hat, der Internethandel blüht und auch etwa Videospiele und andere Anwendungen immer öfter über die Cloud betrieben werden.