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Mitarbeiter der italienischen Agentur für innovative Techniken und regenerative Energien, Enea, haben in der Baia di Santa Teresa vor La Spezia den Einsatz künstlicher Algen getestet. Die mithilfe von 3D-Druckertechnik aus umweltfreundlichem Silikonharz gefertigten Meerespflanzen könnten als geeignetes Habitat für zahlreiche Meeresbewohner dienen. Der Versuch soll ausserdem Erkenntnisse über den Einfluss von Algen auf den Klimawandel liefern.

Verwendet wurden 60 Kunstalgen, die den biologischen Eigenschaften und Farben der Ellisolandia Elongata nachempfunden sind. "Es handelt sich um eine für flache mediterrane Küstenabschitte typische Alge, die in der Lage ist, auch starken Schwankungen von Wasserstand, Salzkonzentration und Ph-Wert standzuhalten", erläuterte Projektleiterin Chiara Lombardi. Angepflanzt wurden sie in etwa einem halben Meter Tiefe, um nach und nach die Bildung eines Bakterienbelages und die Ansiedlung zahlreicher Meerestiere wie Mollusken und Seesterne zu ermöglichen.

"Die Zielsetzung unseres Projektes besteht zum einen in der Erforschung der Klimawirkung dieser künstlichen Mikroriffe und zum anderen in ihrer Funktion als neuer Lebensraum für Meeresbewohner, deren Existenz durch menschliches Handeln bedroht ist", erklärte die italienische Wissenschaftlerin weiter. In einer zweiten Phase des zweijährigen Forschungsprogramms sollen dazu passende 3D-Druckertechniken gefunden werden. Während der Tests werden wichtige marine Parameter wie Wassertemperatur, Salzgehalt, Ph-Wert und Sauerstoffanteil fortlaufend überprüft.

Die von der Royal Society International Exchange Grant Rs-Cnr finanzierte wissenschaftliche Untersuchung ist in Zusammenarbeit mit der Universität von Plymouth durchgeführt worden. Einzelheiten können in der Fachzeitschrift New Scientists unter dem Titel "Will coraline algae reef mitigate climate change effects on associated fauna?" nachgelesen werden.
http://enea.it
https://royalsociety.org
http://newscientist.com