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Die Kommunikationsinfrastruktur ist zum Rückgrat von Wirtschaft und Gesellschaft geworden, ein zentrales Nervensystem, das zunehmend wichtige Dienstleistungen und Steuerungsaufgaben übernimmt, und dessen feinste Verästelungen immer weiter in menschliche Tätigkeiten, in Prozesse und Dinge reichen. Bis 2020 werden weltweit 50 Mia. Endgeräte und Dinge mit dem Internet verbunden sein. Die Ansprüche an Netze und Infrastrukturen steigen allerdings und die wachsenden Datenmengen werfen viele Fragen auf. Das 15. Kolloquium des Schweizerischen Verbandes der Telekommunikation (Asut) versammelte Experten, welche die verschiedenen Aspekte der zunehmenden Vernetzung ausleuchteten.

Unter dem Motto "Switzerland online – alles vernetzt!" begrüsste Asut-Präsident Peter Grütter heute früh die gegen 400 Teilnehmenden im Berner Kursaal zur diesjährigen Asut-Fachkonferenz und stellte spannende Zeiten in Aussicht: für die ICT-Branche, für die Nutzer – und die gesamte Wirtschaft. Der Vormittag gab einen Überblick über den aktuellen Stand und die voraussehbare Entwicklung der Netze und Dienstleistungen in der Schweiz. Prof. Friedemann Mattern, Informatikprofessor an der ETH Zürich, malte das Bild einer Zukunft, in der die Miniaturisierung der Computertechnologie und die Fortschritte in der Sensorik immer mehr Dinge – und über tragbare Endgeräte zunehmend auch immer mehr Menschen – ins Internet einbindet.

Heinz Herren (Swisscom) zeigte auf, welche Wachstumsimpulse der Wechsel zu einer einheitlichen Netzarchitektur über das Internetprotokoll (IP) geben kann. Michael Frank (VSE), begrüsste die Netzkonvergenz als Chance für Energiewirtschaft und ICT-Branche, und Martin Bürki (Ericsson Schweiz) erläuterte, welche Anforderungen eine neue Generation von Endusern an die zukünftigen Netze stellt. Nicolas Mayencourt (Dreamlab Technologies) schliesslich stellte die Frage, ob in einer von Daten überfluteten Welt wohl bald alle alle bespitzeln und Spionage zur Kulturtechnik werde.

Die Nachmittagssession bot anhand von Umsetzungsbeispielen konkreten Anschauungsunterricht: Malgorzata Bugajska (Swisscom) erklärte, welche mobilen Wege in der vernetzten Welt zum Kunden führen. Hans Schuppli (Avicor Services) und Jürg Steiner (TUS) zeigten die Konsequenzen auf, welche die Umsetzung von «All IP» für Nutzer hat. Daniel Roner (Belimo Automation) und Patrick Burkhalter (Ergon Informatik) erläuterten, wie das Internet der Dinge mithilfe von intelligenten Sensoren und Aktoren vom Schlagwort zur Realität wird, und Philipp Rütsche (Cyscon Schweiz) legte dar, was Anbieter und Enduser zur Sicherheit in der vernetzten Schweiz beitragen können.

Wie gewohnt bot das Asut-Kolloquium zahlreichen Schweizer ICT-Firmen zudem die Möglichkeit, die an der Konferenz behandelten Themen anhand konkreter Produkte und Dienstleistungen im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren. Und wie immer rundete das traditionelle Networking-Apéro den jährlichen Fachanlass der Schweizer Telekombranche ab und gab Gelegenheit, andere und ebenso wichtige Netzwerke zu pflegen.

Die Präsentationen können ab 5. November 2014 von der Asut-Webseite www.asut.ch unter «Veranstaltungen/asut-Kolloquium» heruntergeladen werden. Während der Veranstaltung wurden zusätzlich kurze Videostatements einzelner Referenten und Teilnehmenden aufgenommen und in den nächsten Tagen unter dem Link www.youtube.com/channel/UC6kOkSf7v3amQwfw6ymalbQ aufgeschaltet.