Die Zahlenfolge „123456“ ist nach der Auswertung von Daten des Identity Leak Checkers, dem Online-Sicherheitscheck des deutschen Hasso-Plattner-Institutes (HPI), nach wie vor das meistbenutzte Passwort in Österreich.

Das HPI weist seit vielen Jahren auf die Notwendigkeit sicherer Passwörter hin, um sich vor dem Zugriff Krimineller bestmöglich zu schützen. Der Blick auf die Top 10 der in Österreich meistgenutzten Passwörter 2019 zeigt jedoch, dass sich allen Aufforderungen zum Trotz noch immer zu viele Menschen auf simple Zahlenreihen oder einfach zu merkende Worte wie „qwertz“ oder „password“ verlassen, wie zahlreiche Medien berichten.

Nach Platz 1 für „123456“ folgen auf den Rängen „123456789“, „12345678“, „1234567“, Platz 6 hält „passwort“, gefolgt von „111111“ und in dieser Art geht es bis über Platz 20 hinaus weiter.

Grundlage der Statistik sind 1,8 Millionen Zugangsdaten aus dem Bestand des HPI Identity Leak Checkers, die auf E-Mail-Adressen mit .at-Domäne registriert sind und 2019 geleakt wurden. Insgesamt wurden heuer bereits 178 Datenlecks eingepflegt, 96 davon wurden von den Diensteanbietern bestätigt. Ob man selbst Opfer eines Datendiebstahls geworden ist, lässt sich sehr leicht überprüfen. Seit 2014 kann jeder Internetnutzer unter https://sec.hpi.de/ilc kostenlos durch Eingabe seiner E-Mail-Adresse erfahren, ob Identitätsdaten von ihm frei im Internet kursieren und missbraucht werden könnten. Der Abgleich erfolgt mit mittlerweile mehr als 10 Milliarden gestohlener und im Internet frei verfügbarer Identitätsdaten. Insgesamt haben in den letzten fünf Jahren mehr als 14 Millionen Nutzer diesen Dienst genutzt. In mehr als 3 Millionen Fällen war das Ergebnis positiv. Ihre E-Mail-Adressen waren gemeinsam mit anderen persönlichen Daten im Internet offen zugänglich.

Bei der Passwortwahl empfiehlt das HPI daher:

  • Lange Passwörter (bis zu 15 Zeichen)
  • Alle Zeichenklassen verwenden (Groß-, Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen)
  • Keine Wörter aus dem Wörterbuch
  • Keine Wiederverwendung von gleichen oder ähnlichen Passwörtern bei unterschiedlichen Diensten
  • Verwendung von Passwortmanagern
  • Passwortwechsel bei Sicherheitsvorfällen und bei Passwörtern, die die obigen Regeln nicht erfüllen
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, wenn möglich