Deutschland: Geheimdienste möchten Einsatz von Staatstrojanern ausbauen

In Deutschland wird der verstärkte Einsatz von Staatstrojanern gefordert (Symbolbild: Shutterstock/ Blue Island)

Nach den Strafverfolgern trommeln in Deutschland nun die Geheimdienstchefs dafür, den Einsatz von Staatstrojanern massiv auszuweiten. Sicherheitsbedenken tat der oberste Verfassungsschützer Thomas Haldenwang dabei mit der Bemerkung ab, dass die meisten IT-Systeme ohnehin "löchrig wie ein Schweizer Käse" seien und es deshalb auf weitere Sicherheitslücken für Behörden gar nicht mehr ankäme.

FBI hat illegal eigene Bürger ausspioniert

FBI-Agent - eigene Bürger ohne Grund überwacht (Foto - fbi.gov)

Das Federal Bureau of Investigation (FBI) hat zwischen 2017 und 2018 zehntausende nicht autorisierte Datenabfragen zu US-Bürgern getätigt. Die amerikanische Sicherheitsbehörde, die sowohl als Strafverfolgungsorgan als auch als Inlandsgeheimdienst auftritt, hat damit nicht nur die Regeln gebrochen, die für das eingesetzte Überwachungsprogramm gelten, sondern auch den vierten Zusatzartikel der US-Verfassung verletzt, so das Urteil des Foreign Intelligence Surveillance Court (FISC). Dieses stammt schon aus Oktober 2018, wurde allerdings erst jetzt veröffentlicht.

Nationalrat: Lange Debatte und knappes Ja zur Datenschutz-Vorlage

Datenschutz: Knappes Ja für Vorlage (Symbolbild: Pixabay)

Der schweizerische Nationalrat stimmte nach einer enorm langen Debatte am Mittwoch der Totalrevision des Datenschutzgesetzes letztlich mit 98 zu 68 Stimmen zu. In trockenen Tüchern ist die verschachtelte Vorlage damit aber noch lange nicht. Der Ratslinken ist sie nämlich zu zahm. Sie forderte daher Nachbesserungen. So habe das Gesetz vor dem Volk keine Chance. Die meisten Forderungen nach mehr Datenschutz lehnte die Ratsmehrheit indessen ab.

EU will Fluggastdatenspeicherung ausweiten

Flughafen: EU will Speicherung von Fluggastdaten auch auf andere Verkehrsmittel ausweiten (Foto: Karlheinz Pichler)

Die EU trägt sich offenbar mit Überlegungen, die bisherige Fluggastdatenspeicherung auch auf andere Verkehrsmittel auszuweiten. Dadurch solle den Sicherheitsbehörden die Suche nach Terroristen oder Schwerkriminellen erleichtert werden, heisst es in einem Bericht der Funke-Mediengruppe. Die finnische EU-Ratspräsidentschaft habe einen Vorstoss unternommen, die Passagierdatenspeicherung zunächst auf den Schiffsverkehr und auf Hochgeschwindigkeitszüge auszuweiten.

Vorratsdatenspeicherung: EU auf Lösungssuche

Symbolbild: Fotolia/Nikoendres

Die Staaten der Europäischen Union wollen bei der Strafverfolgung weiter auf die Vorratsspeicherung von Daten setzen. Obwohl das höchste EU-Gericht frühere Regelungen für unvereinbar mit den Grundrechten erklärt hat, beauftragten die Justizminister*innen die EU-Kommission nun damit, eine Studie für mögliche Lösungen und etwaige Gesetze vorzulegen.

Deutschland: USA rudern bei Huawei-Bann zurück

Huawei: USA ziehen 5G-Ausschluss von Huawei in Deutschland zurück (Bild: Archiv)

Die US-Regierung verlangt einem Zeitungsbericht zufolge nicht mehr von Deutschland, den chinesischen Konzern Huawei mit einem Bann für das Mobilfunknetz 5G zu belegen. Washington habe die Forderung, Huawei ausdrücklich von der Beteiligung am 5-G-Netz auszuschliessen, zuletzt nicht mehr erhoben, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf eine Quelle in der deutschen Regierung. Stattdessen hätten sich die Amerikaner hoch zufrieden mit einem Sicherheitskonzept der deutschen Bundesnetzagentur von Anfang März gezeigt, hiess es weiter.

Gigantische Sammlung russischer Leaks im Netz gelandet

Datenlecks (Symbolbild: Skulptur von Markus Hofer)

Russland sich mit einem umfangreichen Leak konfrontiert: Eine Gruppe, die sich selbst "Distributed Denial of Secrets" (DDoSecrets) nennt, hat eine Datensammlung in der Grösse von 175 GB ins Netz gestellt. Der Leak, den man "Die dunkle Seite des Kremls" getauft hat, könnte neue Erkenntnisse über Russlands Aktivitäten in der Ostukraine oder auch Einsichten in das Naheverhältnis zwischen Kirche und Politik bieten, berichtet die "New York Times".

Datenschutzverletzung: Frankreich brummt Google 50-Millionen-Strafe auf

Symbolbild: Fotolia/Momius

Die die französische Datenschutzbehörde (CNIL) bei Google Verstösse gegen die seit Ende Mai 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) feststellte, wird die Alphabet-Tochter Google zu einer Strafe von 50 Millionen Euro verdonnert. Laut CNIL seien Informationen zur Verwendung der erhobenen Daten und dem Speicherzeitraum für Nutzer nicht einfach genug zugänglich.

Facebook im Clinch mit Vietnam

Smartphone-Anwender in Vietnam (Bild: Pixabay)

Vietnam wirft dem sozialen Netzwerk Facebook Verstösse gegen sein neues Cybersicherheitsgesetz vor. Der staatliche Fernsehsender Vietnam Television berichtete, Facebook habe trotz mehrfacher Aufforderung des Informationsministeriums Seiten mit regierungsfeindlichen Inhalten nicht gesperrt. Zudem werde dem Unternehmen die Veröffentlichung von Werbung für illegale Produkte wie gefälschte Waren, Waffen und Böller vorgeworfen.

EU-Sicherheitskommissar fordert Einigkeit bei Datenschutz

EU-Sicherheitskommissar Julian King (Bild: Wikipedia/MSC/CCO)

Nach dem Datendiebstahl bei Hunderten Politikern und Prominenten in Deutschland ruft die EU-Kommission zu mehr Zusammenarbeit auf. Die Verantwortlichkeit liege natürlich bei den nationalen Regierungen und Behörden. "Aber der erfolgreiche Kampf gegen solche Bedrohungen als Ganzes kann nicht von einem einzelnen Land alleine geführt werden" – sagte EU-Sicherheitskommissar Julian King.

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