Die niederländische KPN bereitet einen Verkauf der Mobilfunkmasten ihrer deutschen Tochter E-Plus vor. Der Telekommunikationskonzern habe die Investmentbank UBS dafür mandatiert, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Montag. "Infrastruktur-Fonds sind die wahrscheinlichsten Käufer der Anlagen", sagte ein Insider. E-Plus werde die Masten nach dem Verkauf zurückmieten. E-Plus, KPN und UBS lehnten eine Stellungnahme ab.

E-Plus hat in Deutschland rund 18.000 Basis-Stationen, etwas mehr als O2. Die Deutsche Telekom und Vodafone kommen auf je 22.000 Funkmasten. "Die Türme von E-Plus sind erst kürzlich aufgerüstet worden und sind im Allgemeinen in einem recht guten Zustand. Allerdings waren die Deutschen Telekom und Vodafone sehr viel aggressiver bei der Umstellung ihrer Technik auf die vierte Mobilfunkgeneration", sagte ein Telekommunikations-Analyst. Mit der neuesten Datentechnik (LTE) erreichen die Mobilfunknutzer höhere Bandbreiten und schnelleren Zugang zum Internet mit Smartphones oder mobilen Computern. In Deutschland ist der Standard in ländlichen Gebieten schon weit verbreitet, der Ausbau in den Ballungszentren läuft derzeit.

KPN und seine Konkurrenten stemmen sich derzeit gegen Umsatz- und Gewinnschwund durch die Regulierung und einnahmenzehrende Mini-Programme von Google und Apple, die kostenlose Textnachrichten auf Handys ermöglichen. Gleichzeitig müssen sie kräftig in ihre Netze investieren, um die Datenflut durch die wachsende Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs zu bewältigen.